MIT Technology Review 1/2020
S. 80
Fokus
Biotechnologie
Hans Clevers (62), Molekulargenetiker am niederländischen Hubrecht Institute, gilt als Vater der Organoide, Mini-Organe aus dem Labor. Um die Technologie Forschung und Industrie zur Verfügung zu stellen, betreibt Clevers zusammen mit anderen Wissenschaftlern gemeinnützig eine Biobank. Foto: EPO

„Die Investmentwelt war nicht bereit für Organoide“

Der Molekulargenetiker Hans Clevers baut eine ­gemeinnützige Biobank aus Mini­organen auf. Auf diese Weise will er den Patienten ins ­Labor bringen.

Von Christian Wolf

TR: Warum haben Sie und Ihre Universität Hubrecht Organoid Technology (HUB) als ­gemeinnützige Institution gegründet? Warum versuchen Sie nicht wie andere Forscher, mit einem Start-up reich zu werden?

HANS CLEVERS: Als wir 2014/2015 HUB gegründet haben, wäre es sehr schwer gewesen, Investoren zu überzeugen, eine bedeutende Summe zu investieren. Wir hatten zwar ­unsere Organoid-Technologie in hochrangigen Fachjournalen vorgestellt. Die innovative Technologie hatte aber noch nicht ihren Durchbruch. Die Investmentwelt war damals noch nicht ­bereit für die Organoide. Und auch die Pharmawelt wusste nichts über sie.