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BIOTECH

Roboter aus Froschzellen

Eine „neue Klasse lebender Artefakte“ haben Wissenschaftler der Tufts University, der University of Vermont und der Harvard University nach eigenen Worten geschaffen. Ihre „Xenobots“ bestehen aus embryonalen Haut- und Herzmuskelzellen des Krallenfrosches (Xenopus laevis).

Statt die Zellen genetisch zu verändern, haben die Forscher sie anders zusammengesetzt. Mit evolutionärenAlgorithmen entwickelten sie zunächst Konfigurationen aus 500 bis 1000 Zellen, die in einer simulierten Umgebung eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollten – etwa sich gemeinsam in eine Richtung zu bewegen.

Nach hundert Generationen im Rechner haben die Forscher die besten Designs mithilfe winziger Werkzeuge mit realen Zellen nachgebaut.

Das Ergebnis waren weniger als einen Millimeter kleine Zellklumpen, die sich mit stumpfartigen Gliedern durch eine Flüssigkeit bewegten und dabei etwa – spontan und kollektiv – Partikel zu einem zentralen Ort transportierten. Die Hautzellen bilden dabei ein Gerüst, das den zunächst unkoordiniert zuckenden Herzmuskelzellen die Bewegungsrichtung vorgibt.Es handele sich bei den Xenobots „weder um traditionelle Roboter noch um eine bekannte Tierart, sondern um lebende, programmierbare Organismen“, sagt Joshua Bongard, Informatiker und Robotikexperte an der University of Vermont.

Die Zellen haben genug Energie für etwa zehn Tage. Danach sind sie vollständig biologisch abbaubar. Sie können sich bei Beschädigung selbst heilen. Schneidet man sie fast vollständig durch, wachsen sie wieder zusammen. Ihre Erschaffer hoffen, damit eines Tages Mikroplastik, giftige Stoffe oder Medikamente einfangen beziehungsweise transportieren zu können.

GREGOR HONSEL

APP DES MONATS

Datenschutz für die Mail-Clients

Dass es der Entwickler Marcel Bokhorst mit dem Datenschutz beim Surfen im Netz ernst meint, hat er bereits mit seiner Firewall-App NetGuard für Smartphones gezeigt. Nun hat Bokhorst mit FairEmail eine App nachgelegt, die sich um den E-Mail-Verkehr auf dem Smartphone kümmert und die Privatsphäre der Nutzer schützen soll.

Die E-Mail-Konten lassen sich schnell einrichten: einfach Adresse und Kennwort einfügen. Zwar muss man sich ein wenig durch die vielen Einstellungsoptionen wühlen, aber letztlich hat man so die Chance, die Anwendung flexibel auf seine Bedürfnisse einzustellen. Standardmäßig werden keine Bilder oder Tracking-Links geladen. Deaktiviert man das, wird der Nutzer darauf hingewiesen, dass dies für die Privatsphäre schädlich ist. Bei Mail-Programmen, die über Microsoft ActiveSync und Exchange laufen, funktioniert die App aufgrund der nicht-offenen Protokolle nicht. Darauf wird prominent hingewiesen, sodass es keine Enttäuschungen geben sollte.

FairEmail ist kostenfrei und kommt ohne Werbung aus. Lediglich ein kleiner Banner weist auf die Pro-Version hin, die für 6,49 Euro weitere Features wie Antwort-Templates und biometrische Authentifizierung enthält. Wie bei NetGuard hält der Entwickler Bokhorst auch bei FairEmail an seinem Open-Source-Credo fest. Die App ist also nicht nur im Play Store, sondern auch bei F-Droid verfügbar.

Jennifer Lepies