MIT Technology Review 8/2020
S. 38
Horizonte
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Lithium-Ionen-Akku

Gehen uns irgendwann die Akkus aus? Wann kommt der Wunderspeicher? Und wie entwickeln sich die Preise? Wir haben zusammengetragen, was sich über die künftige Entwicklung der Batterien abschätzen lässt.

Von Jan Oliver Löfken

Schwerer Speicher

Etwa 360 Kilogramm bringt eine State-of-the-Art-­Batterie des Typs NMC622 mit einer Kapazität von 40 Kilowattstunden auf die Waage. Sie besteht im Wesentlichen aus neun Komponenten, den größten Gewichtsanteil davon macht Graphit mit 27 Prozent aus. Ein Großteil des Materials lässt sich bereits heute gut recyceln. Neue Verfahren für die Rückgewinnung des ­Lithiums und der teils flüssigen Elektrolyte stehen in der Entwicklung, um einen ­geschlossenen Stoffkreislauf zu erreichen (siehe TR 7/2019, S. 28).

Kapazität und Haltbarkeit

Akkus mit verschiedenen Anteilen an ­Nickel (N), Mangan (M) und Kobalt (C) ­dominieren den Markt (NMC111, NMC622, NMC811). Tesla nutzt Varianten aus Nickel, Kobalt und Aluminiumoxid (NCA), die unter anderem eine gute Schnellladefähigkeit haben. Lithium-Eisenphosphat (LFP) ist günstig und robust (gemessen an Ladezyklen bis Erreichen von 80 Prozent Kapazität), eignet sich wegen relativ geringer Energiedichte aber eher für Heimspeicher. Das Gegenteil gilt für Festkörper- und Metall-Luft-Akkus.