MIT Technology Review 6/2021
S. 76
Horizonte
Chip-Industrie
Blick ins Chiplabor: Nur wenige Hersteller weltweit dominieren die Entwicklung und Herstellung von Mikrochips.
Foto: Moment / Getty Images

Flaschenhals des Fortschritts

Es fehlt an Mikrochips. Das droht den weltweiten Innovationsmotor, der auf immer schnellere und billigere Rechenleistung setzt, zum Erliegen zu bringen.

Von Jeremy Hsu, Übersetzung: Dr. Jo Schilling

Im April feierte Apple seinen maßgeschneiderten M1-Chip mit großem Trara. Im zugehörigen TV-Werbespot rennt ein junger Mann in einer „Mission Implausible“ über die Dächer des „Raumschiff“-Campus von Apple, bricht in die Einrichtung ein, „stiehlt“ den bahnbrechenden Mikroprozessor aus einem MacBook und steckt ihn in ein iPad Pro.

Dieser von Apple speziell entwickelte Chip ist der jüngste Triumph des Mooreschen Gesetzes – ursprünglich nur eine Beobachtung, die zur selbsterfüllenden Prophezeiung wurde. Es besagt, dass Chip-Hersteller die Anzahl der Transistoren auf einem Chip alle paar Jahre verdoppeln können. Der M1 packt 16 Milliarden Transistoren auf einen Mikroprozessor von der Größe einer Briefmarke. Er gilt als Wunderwerk der heutigen Halbleiterfertigung.