MIT Technology Review 5/2022
S. 45
Titel
Start-ups
Im Juni 2021 testet das deutsche Start-up Skyseed im Wendland den Prototypen eines eigens entwickelten Abwurfgerätes für Baumsamen.
Im Juni 2021 testet das deutsche Start-up Skyseed im Wendland den Prototypen eines eigens entwickelten Abwurfgerätes für Baumsamen.
Foto: Skyseed

Bäume im Anflug

Mit Drohnen, die Saatgut abwerfen, wollen Start-ups schneller Waldflächen aufforsten. In der Luft gibt es nur noch wenige Probleme bei diesen Projekten – am Boden sieht es anders aus.

Manuel Heckel

Mehr Lebensraum für Koalas: Mit diesem Ziel hoben die Drohnen von Dendra Systems im vergangenen Winter ab. Westlich von Brisbane streute das Fluggerät auf einer Fläche von elf Hektar eine Saatgutmischung von 40 Pflanzen, darunter auch der Samen des Blauen Eukalyptus – das Lieblingsessen der Koalas. Unterstützt wurde das Projekt von der australischen Regierung und dem WWF.

Auch andere Start-ups erproben Drohnen zur Aufforstung – neben dem britisch-australischen Dendra Systems etwa Flash Forest aus Kanada oder Skyseed aus Deutschland. Vorteile sehen sie vor allem dort, wo die Flächen besonders groß oder die Hänge besonders steil sind: „Da sind Drohnen nahezu konkurrenzlos besser“, sagt Ole Seidenberg, Mitgründer von Skyseed, „am Ende ist aber entscheidend, auf welche Rahmenbedingungen wir vor Ort treffen und wie gut unsere Saat anwachsen kann.“