MIT Technology Review 6/2022
S. 93
Dossier
Smart Home
Der Traum der Smart-Home-Fans ist, von der Beleuchtung bis zur Heizung alles zu verbinden und mit einer App steuern zu können.
Der Traum der Smart-Home-Fans ist, von der Beleuchtung bis zur Heizung alles zu verbinden und mit einer App steuern zu können.
Foto: Philips Hue

Geht das jetzt endlich einfach?

Noch ein weiterer Standard oder endlich das Ende der Sprachverwirrung? Matter soll die Kommunikation im Smart Home vereinheitlichen und das intelligente Zuhause für alle erschwinglich machen.

Bernd Müller

Wer in einem Smart Home lebt, weiß: Einfach geht anders. Erst muss man sich für ein System entscheiden und dann hoffen, dass es den Anbieter in ein paar Jahren noch geben wird. Richtig schwierig wird es, wenn sich unterschiedliche Geräte untereinander austauschen sollen, etwa eine Wetterstation mit den Heizungsthermostaten, um die Raumtemperatur intelligent zu regeln. Viele Anwender begnügen sich – weil genau das so schwierig ist – mit einer simplen Einzelraum-Steuerung für die Heizung oder ein paar automatischen Hue-Leuchten im Flur. Ist das schon Smart Home? Nach der Definition der Hersteller schon, aber das Potenzial, das in der Technologie steckt, entfaltet sich so nicht. Erst durch Wenn-dann-Automationen wird das Zuhause wirklich schlau, steigert den Komfort und hilft, Energie zu sparen.

Bisher versuchten die Anbieter, ihre technischen Ökosysteme gegen die Wettbewerber abzuschotten, indem sie spezielle Kommunikationsstandards benutzen, die nur ausgewählte Geräte – vorwiegend die eigenen – unterstützen. Das ist lange gut gegangen – zumindest für die Anbieter. Anwender waren dadurch in einer begrenzten Auswahl an Geräten und Anwendungen gefangen.