Woher kommst Du, ChatGPT?
Der Durchbruch von OpenAI kam gefühlt über Nacht – aber dahinter steht jahrzehntelange Forschung.
Der Chatbot ChatGPT, der Ende November 2022 von der in San Francisco ansässigen Firma OpenAI als Web-App veröffentlicht wurde, ist augenblicklich in den Mainstream hineinkatapultiert worden. Experten schätzen, dass er derzeit der am schnellsten wachsende Internetdienst aller Zeiten ist. Nur zwei Monate nach seinem Start erreichte er im Januar die Marke von 100 Millionen Nutzern. OpenAI machte auch gleich einen 10-Milliarden-Dollar-Deal mit Microsoft. Dort wird die Technologie nun in die Suchmaschine Bing und in Office-Software integriert. Erste Versionen von Bing AI sorgten bereits im Februar für Furore – unter anderem weil die Suchmaschine einem Kolumnisten der New York Times seine Liebe erklärt und in anderen Chats schlicht dummes Zeug erzählt hat. Dennoch aufgeschreckt durch seinen zum Leben erwachten früheren Rivalen im Suchmaschinenkampf, treibt nun auch Google die Einführung seines eigenen Chatbots LaMDA voran. Sogar ins Familienleben dringt ChatGPT vor. Sei es bei Diskussionen um Chatbot-optimierte Hausaufgaben der Kinder oder vor Messenger-Chats, die mit ChatGPT-Chat-Beispielen gefüllt sind.
So überraschend er sich anfühlt, der Durchbruch von OpenAI kam nicht aus dem Nichts. Der Chatbot ist die bisher ausgefeilteste Iteration in einer Reihe großer Sprachmodelle, an denen seit Jahren geforscht wird. Nur waren diese noch den Nerds vorbehalten. Die bedienfreundliche Nutzeroberfläche von ChatGPT hat die Technologie nun für jede und jeden zugänglich gemacht. Und dies ist die Historie des mächtigen Chatbots: