Der Mann mit dem Magnetometer
Archäologisches Erbe kann über elektromagnetische Signale im Boden aufgespürt werden. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für die Archäologie.
Jarrod Burks öffnet die Ladeklappe seines Vans und zeigt auf eine Reihe seltsamer Geräte: weiße PVC-Rohre, verbunden zu einem ausziehbaren, zaunartigen Gitter mit großen, robusten Rädern. Auf weichen Decken liegen ein Tablet-Computer, viele Meter Kabel sowie eine GPS-Antenne in einer Schutzhülle. Zusammengebaut, erklärte Burks, ergebe sich daraus ein Gerät zur Messung winziger Schwankungen im Magnetfeld der Erde. Dieses „Magnetometer“ ist so sensibel, dass schon ein Handy in Burks’ Jeans die Messdaten eines ganzen Tages zunichtemachen würde. Und es misst so empfindlich, dass es Lagerplätze aufspüren kann, deren Feuer vor mehr als tausend Jahren erloschen sind.
Der 50-jährige Burks – gestutzter grauer Bart, rechteckige Brille – beginnt, die Teile auszuladen und sie auf dem taufeuchten Gras zusammenzusetzen. Auf seinem Van prangt das Logo der Ohio Valley Archaeology Inc., die sich mit dem Management kultureller Ressourcen beschäftigt. Schon seit 2004, kurz nach seiner Promotion in Archäologie, arbeitet er hauptberuflich für diese Firma; heute ist er dort Direktor für archäologische Geophysik. Er untersucht Gelände im gesamten Mittleren Westen und im Ausland, wo er etwa im Auftrag des US-amerikanischen Kongresses nach den sterblichen Überresten amerikanischer Soldaten sucht.