MIT Technology Review 1/2024
S. 32
Titel
Forschung

„Ethische Diskussionen, von denen man hier kaum etwas mitbekommt“

Die Sozialwissenschaftlerin Anna Lisa Ahlers über den rasanten Aufstieg Chinas in der Wissenschaft und seine Bedeutung für die Forschung in Europa.

Interview: Andrea Hoferichter

Im Rekordtempo erklimmt das Reich der Mitte gerade Spitzenplätze in internationalen Wissenschaftsranglisten. Im aktuellen Nature Index etwa belegt das Land Platz eins, hat also weltweit zu den meisten Publikationen in wissenschaftlichen Fachjournalen beigetragen. Die Politologin und Sinologin Anna Lisa Ahlers hat diese Entwicklung so fasziniert, dass sie vor drei Jahren am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) in Berlin eine Forschungsgruppe zum Thema gründete.

Faszinierend und provozierend nennt Anna Lisa Ahlers den Aufstieg Chinas in der Wissenschaft. Wie er gelingen konnte, untersucht sie am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. , Foto: fotostudiocharlottenburg
Faszinierend und provozierend nennt Anna Lisa Ahlers den Aufstieg Chinas in der Wissenschaft. Wie er gelingen konnte, untersucht sie am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.
Foto: fotostudiocharlottenburg

Für viele Menschen kommen die aktuellen Top-Positionen Chinas gefühlt über Nacht. Stimmt der Eindruck?