Mit Billigstrom die Welt retten
Preiswerter Strom aus erneuerbaren Quellen könnte weit mehr verändern als nur das Energiesystem. Er hätte das Potenzial, ein neues industrielles System in Gang zu setzen.
1856 gab Napoleon III. eine Babyrassel für seinen neugeborenen Sohn in Auftrag. Sie sollte aus einem der damals wertvollsten Metalle bestehen: Aluminium. Es ist zwar das dritthäufigste Element in der Erdkruste, konnte aber erst 1824 isoliert werden. Dieser Prozess war damals so komplex und teuer, dass die Rassel tatsächlich eines Prinzen würdig war.
Erst 1886 entwickelten die beiden jungen Forscher Charles Martin Hall und Paul Héroult auf beiden Seiten des Atlantiks – unabhängig voneinander – ein kommerziell nutzbares Herstellungsverfahren für Aluminium. Es wird noch heute verwendet. Das Erz (Aluminiumoxid) wird dabei aufgeschmolzen und elektrolytisch mit sehr starken Strömen in seine Bestandteile zerlegt. Das Verfahren ist außerordentlich energieintensiv, weil Aluminiumatome so fest an den Sauerstoff gebunden sind. Keine noch so ausgeklügelte Technik kann an dieser chemischen Realität etwas ändern.