"Scharia ist die schlimmste Form des Rassismus und der Geschlechterungerechtigkeit"

Sabatina James über islamische Paralleljustiz in Deutschland

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In ihrem Buch Scharia in Deutschland schildert die unter einem Pseudonym schreibende Ex-Muslima Sabatina James das informelle Fußfassen eines islamischen Rechtssystems in Deutschland, das - obwohl es deutschen Rechtsleitlinien zuwiderläuft - hiesige Politiker auch offiziell einführen wollen.

Frau James, Sie schreiben in Ihrem Buch, dass das Leben eines Großteils der 4,3 Millionen in Deutschland gemeldeten Muslime eher durch ihr Herkunftsland als ihr Leben in Deutschland bestimmt werde. Woran machen Sie dies fest und wie erklären Sie sich das?

Sabatina James: Die meisten Muslime kommen aus Ländern, in denen die Scharia als Gottesgesetz gesellschaftlich anerkannt ist. Anders als in Deutschland, entscheidet dort die Religion darüber, was man isst, was man trinkt, wen man heiratet, wie man Frauen und Minderheiten behandelt und welchen Gesetzen man folgt. Der Islam ist dort nicht nur rituelle Religionsausübung, sondern ein soziopolitisches System.

Welcher Muslim verwirft nun die antidemokratischen Aspekte der Scharia bei der Einreise nach Europa? Die Denkweise der Muslime, ihre Handlungen, ihre Sicht auf Andersdenkende, Andersglaubende und Frauen sind weiterhin vom Islam geprägt. Hinzu kommt, dass der Koran die Integration seiner Anhänger in eine westliche Gesellschaft nicht als besonders erstrebenswert darstellt. Er untersagt zum Beispiel in Sure 5:51 Muslimen die Freundschaft zu Juden und Christen.

So leben viele Anhänger des Islam in Deutschland in Parallelgesellschaften. Sie finden in ihren zum Großteil von Migranten bewohnten Wohnvierteln sowieso alles, was sie zum Leben benötigen: Also arabische Ärzte, "Halal- Supermärkte", Moscheen und Rechtsanwälte. Vor allem Frauen kommen so kaum in Kontakt mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft und müssen sich oft an demselben Ehrenkodex halten wie im Herkunftsland.

Sie sind unfrei in einem freien Land. Selbst die Entscheidung ihres Herzens, nämlich den Mann zu heiraten, den sie lieben, wird ihnen oft nicht gewährt, wenn er der Zukünftige Nichtmuslim ist. Auch wenn diese Unterdrückung nicht alle muslimische Frauen betrifft, darf man sich durchaus fragen, warum es kaum muslimische Frauen gibt, die einen Deutschen als Lebenspartner haben.

"Wer einen gemäßigten Islam vertritt, begeht Verrat am Islam"

Warum denn?

Sabatina James: Weil es das klassische Scharia-Recht untersagt, sowohl im Herkunftsland der Muslime als auch hier bei uns. Nicht die Demokratie und die westlichen Werte bestimmen über Recht im Leben eines Muslims, sondern die Lehren Mohammeds und der arabischen Gelehrten. Yusuf Al Qaradawi zum Beispiel, der wohl einflussreichste islamischer Theologe zur Zeit. Sein Fernsehprogramm verfolgen über 60 Millionen Muslime. Er verpflichtet die Muslime in Europa die dauerhaft anderen zu sein und sich auf keinen Fall zu integrieren. Wer laut Qaradawi einen gemäßigten Islam vertritt und die westlichen Idealen von Freiheit und Demokratie bejaht, begeht Verrat am Islam.

Menschen, die den Gelehrten hören, lesen oder und seine Fatwas über das Internet abrufen, führt diese Mission im besten Fall in eine Parallelgesellschaft, im schlimmsten Fall zum Fundamentalismus.

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