Amanda: Backup-Lösung für Unternehmen

Mit der aktuellen Version 2.5 beherrscht die Open-Source-Backup-Lösung Amanda verschlüsselte Datenspeicherung und Backups über mehrere Speichermedien hinweg.

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Das netzwerkbasierte Backup-und Recovery-Tool Amanda hat mit Version 2.5 einen neuen Meilenstein erreicht. Die Software, die auf den auf Unix- und Linux-Systemen weit verbreiteten Backup-Utilities dump, tar und dem Samba-Tool smbtar (für das Sichern von Windows-Clients) aufsetzt, kann nun auch Backups erstellen, die sich über mehrere Volumes erstrecken. Das entbindet den Administrator von der lästigen Pflicht, große Datenbestände vor dem Backup in speichermediengerechte Portionen aufzuteilen.

Amanda hat eine lange Historie. Die Software wurde Anfang der Neunziger Jahre an der University of Maryland entwickelt, daher auch der Name: Das Akronym steht für Advanced Maryland Automated Network Disk Archiver. Das Kommandozeilen-Werkzeug dient der unternehmensweiten Datensicherung und beherrscht den Umgang mit diversen Client-Systemen, darunter Linux, Unix, Mac OS X und die diversen Windows-Varianten. Es wird typischerweise über einen Scheduler wie cron gesteuert. Konnte die Backup-Lösung lange Zeit nur mit Bandlaufwerken umgehen, schreibt sie ihre Daten seit Version 2.4.3 bei Bedarf auch mit Hilfe eines file drivers auf Festplatten oder RAID-Systeme. Da bei den Backups die Unix- und Linux-eigenen Sicherungstools ihre Dienste tun, lassen sich Daten im Notfall auch mit Bordmitteln, also ohne ein funktionierendes Amanda, wiederherstellen.

Weltweit sind schätzungsweise 50.000 Amanda-Installationen in Betrieb, viele davon bei Universitäten und Forschungsinstituten, auch in Deutschland. Der Internet-Hoster Hosteurope beispielsweise setzt auf das Open-Source-Tool für die Datensicherung seiner Server-Kunden. Einige Administrationshandbücher für Unix und Linux widmen der Software ein eigenes Kapitel. 2002 kürte O'Reilly Amanda zu einem der fünf besten Open-Source-Programme für Systemadministratoren.

Neben der besseren Skalierbarkeit durch die Möglichkeit der mehrere Volumes umspannenden Backups hat die neue Version auch im Bereich Sicherheit nachgelegt. Zur Verschlüsselung der Kommunikation zwischen Client und Server kann auf ssh zurückgegriffen werden. Für die Authentifizierung der Clients gibt es eine erweiterte Unterstützung von Kerberos 4/5. Auch die Backup-Daten selbst lassen sich jetzt auf den Medien verschlüsselt ablegen. Hierfür kommen sowohl das symmetrische aespipe als auch das asymmetrische gpg-Verfahren zum Einsatz. Die Verschlüsselung kann, je nach Prozessorleistung, auf dem Client oder auf dem Server erfolgen.

Version 2.5 ist abwärtskompatibel zum vorherigen Amanda-Release 2.4.5. Der Server lässt sich somit auf 2.5.0 upgraden, während die Clients bei der älteren Version bleiben können.

Das Kalifornische Unternehmen Zmanda, das sich auf Open-Source-Backup-Lösungen spezialisiert und die Amanda-Community aktiv unterstützt, hat mit dem Amanda Wiki und den Amanda Foren zwei Plattformen ins Leben gerufen, über die Anwender und Entwickler sich austauschen können. Auch in Europa leisten mehrere kleinere Systemhäuser kommerziellen Support, zum Beispiel das österreichische Oops. (akl)