Angetestet: Arduino Due
Seite 3: DAC, USB Host und der Rest
DAC
Mit dem zweikanaligen Digital-Analog-Wandler (DAC) kann der Arduino Due auch analoge Signale erzeugen, womit sich eine Audioausgabe in CD-Qualität (16Bit, 44,1 kHz Stereo) realisieren lässt. Das mit der IDE gelieferte Beispielskript "SimpleAudioPlayer" spielt eine Wave-Datei von einer angeschlossenen SD-Karte ab. Ein Blick ins Datenblatt verrät, dass der Spannungsbereich des DAC zwischen 0,55 Volt und 2,75 Volt liegt. Für Audio-Anwendungen ist das unproblematisch, wer aber Messsignale erzeugen will, wird sich über den unvollständigen Spannungsbereich ärgern.
USB Host
Der Arduino Due hat nicht nur eine, sondern gleich zwei USB-Buchsen: Der "Programming"-Port ist ein alter Bekannter, er sorgt über den kleinen USB-Controllerchip für die Kommunikation mit dem Computer, etwa beim Programmieren und Debuggen. Der zweite USB-Anschluss ("Native") ist direkt mit dem SAM3X verbunden und kann USB-Host spielen. Hier können also USB-Geräte wie Mäuse, Tastaturen oder Mobiltelefone angeschlossen und mit Strom versorgt werden. Dazu wird ein "USB on-the-go"-Kabel benötigt, dass den USB-Micro-A-Anschluss auf dem Due auf eine klassische große USB-Buchse adaptiert. Damit kann man den Due auch dort einsetzen, wo bisher der Arduino Mega ADK oder ein Arduino mit USB-Host-Shield verwendet wurden. Ein erster Test mit den mitgelieferten Beispiel-Skripten "KeyboardController" und "MouseController" funktionierte bei uns auf Anhieb - der Due las brav alle Eingaben von Tastatur und Maus aus und lieferte sie an den Rechner zurück.
Weitere AnschlĂĽsse
Auf der Platine findet man noch vier weitere Anschlüsse, die zum Debuggen und zur Kommunikation mit dem USB-Chip vorgesehen sind. Neben einer 10-poligen JTAG-Stiftleiste gibt es noch eine vierpoligen Anschluss für ARMs "Serial Wire Debug"-Interface, dass ebenfalls auf JTAG basiert. Die zwei anderen zwei Anschlüsse sind mit dem ATmega16u2 verbunden. Die ICSP-Stiftleiste ist zum Ändern der Chip-Firmware gedacht: Damit kann man wie beim Leonardo dafür sorgen, dass sich der Arduino gegenüber dem Computer nicht als serielles Interface, sondern als HID-Gerät, also z.B. als Tatstatur ausgibt. Daneben sind auf der Platine noch vier Lötaugen, an denen der "Port B" des USB-Chips für eigene Entwicklungen herausgeführt ist.
Nicht herausgeführt wurde dagegen der Ethernet-Port des SAM3X: Auf dem Schaltplan des Due ist hier noch eine mit MACB beschriftete Buchse zu sehen, die laut Arduino-Team einfach nicht mehr auf die Platine gepasst habe. Schade, damit hätte man auf einfachere und billigere Weise ein Ethernet-Interface für den Due bauen können: Ein zusätzlicher PHY-Chip für die Low-Level-Funktionen und eine Ethernetbuchse hätten dafür gereicht, da der SAM3X selbst alle weiteren Funktionen im Chip bereitstellt.