Ausprobiert: iPhoto für iOS

Mit iPhoto ist die iLife-Suite auf iPad und iPhone nun komplett. Was die iOS-Version des Bildprogramms taugt und wo es Einschränkungen gibt, klärt unser Bericht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Thomas Kaltschmidt
Inhaltsverzeichnis

Die Kernanliegen von iPhoto für iOS sind identisch mit der Mac-Version: Der Anwender kann seine Bildersammlung verwalten, Belichtung, Helligkeit und Kontrast optimieren, Farben justieren, Diashows erstellen oder Bildergalerien hochladen, die man sich in einem Browser anschaut. Die Oberfläche dagegen hat Apple komplett neu entworfen und für die Bildschirmgröße und Touchbedienung der mobilen Geräte optimiert. Neue Gesten erleichtern die Arbeit. Beispielsweise erscheint die Lupe über einem Foto, wenn man den Bildschirm mit zwei Fingern für kurze Zeit berührt. Durch Drehen justiert man dann das Einstellrad der Lupe, um die Zoomstufe zu ändern. Belichtungsänderungen nimmt man über Schieberegler vor oder berührt direkt das Bild, um dann durch Schieben nach links oder rechts die Werte zu justieren.

iPhoto für iOS sortiert die Bilder in Alben, Ereignisse und Journale

Der Hauptbildschirm von iPhoto sortiert die Bilder in Alben und Ereignisse, standardmäßig vorhanden ist der Bilderordner "Aufnahmen", den unter anderem die eingebaute Kamera nutzt. Hinzu gesellen sich die Alben und Ereignisse aus der iTunes-Synchronisation, eigene Order lassen sich jedoch nicht hinzufügen. Weitere automatische Ordner legt iPhoto für bearbeitete Bilder und für drahtlos innerhalb iPhoto von iPad zu iPad "gebeamtes" Material ab. Ebenso erscheint hier das Fotostream-Album mit den Bildern aus der iCloud, sofern der Dienst aktiviert ist. Der Dienst erleichtert den Zugriff auf die aktuellen Fotos, egal ob man in Aperture, iPhoto auf dem Mac oder eben in der Fotos-App respektive in iPhoto unter iOS arbeitet. Es ist aber kein direktes Bearbeiten dieser Bilder möglich, man editiert immer eine Kopie.

Viele Anpassungen lassen sich mit Schiebereglern und direkt im Bild zuweisen

Eine Übergabe im RAW-Format ist zwar möglich, iPhoto für iOS schnappt sich aber immer nur die darin eingebette JPG-Datei, sofern eine vorhanden ist. Auch wurde in unserem Test die Auflösung auf 3,5 Megapixel heruntergerechnet, obwohl der Fotostream immer die native Auflösung bereit stellt. Möglicherweise kommt die App auf dem iPad 2 nicht mit den versprochenen 19 Megapixeln klar. Das Einsortieren in die Alben ist praktisch, aber eine eigene Ordnung innerhalb dieser zu schaffen, nicht machbar – weder alphabetisch sortiert noch nach Datum.

Trotz großem Funktionsreichtum kommt man mit der Bedienung schnell klar. Das Bearbeiten eines Bildes startet man einfach durch Klick auf den gleichnamigen Schalter ganz oben rechts. Auf dem iPad greift einem eine kleine Hilfefunktion unter die Arme. Ein Touch auf das Fragezeichen in der oberen Leiste, und es erscheinen kleine, gelbe Notizzettel mit der Funktionsbeschreibung an den Icons. Wer mehr Details erfahren möchte, klickt auf den Pfeil und landet in der globalen Hilfe. Die Icon-Hilfe haben wir auf dem iPhone schmerzlich vermisst, die globale Hilfe gibt es aber auch hier.