Die Neuerungen von Fedora 16

Seite 3: Ausblick, Fazit, Download

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Parallel zur Fertigstellung von Verne haben die Fedora-Entwickler bereits mit der Arbeit an Fedora 17 begonnen, das für den Mai nächsten Jahres geplant ist. Dort soll die Gnome-Shell funktionieren, selbst wenn der Grafiktreiber keine OpenGL-Beschleunigung beherrscht. Die Entwickler wollen bei dieser Version zudem alle Dienste über Systemd-Units starten und damit die letzten SysV-Init-Skripte aus der Distribution verbannen. Möglicherweise nehmen die Fedora-Entwickler auch einen größeren Umbau vor und legen das Gros der ausführbaren Dateien in /usr/bin/ ab, statt sie zwischen /bin/, /sbin/, /usr/bin/ und /usr/sbin/ zu verteilen.

Die nächste Fedora-Version wird den Namen "Beefy Miracle" tragen. Damit war die Kampagne für das "Fleischwunder" schließlich doch erfolgreich: Einige Fedora-Mitstreiter hatten den Namen schon lautstark für Fedora 16 propagiert, wo er "Verne" in der Abstimmung allerdings knapp unterlag. Der ungewöhnliche Name und das zugehörige Logo gehen auf den Hotdog zurück, der während der Installation von Red Hat Linux 7.3 zu sehen war.

Fedora 16 (16 Bilder)

Gnome 3.2

Als Standard-Desktop dient Fedora Gnome 3.2. Das Hintergrundbild spielt auf das Buch "20.000 Meilen unter dem Meer" von Namensgeber Jules Verne an.

Das neue Fedora bringt einen ganzen Stoß an Neuerungen. Einzeln betrachtet sind es eher kleine, evolutionäre Verbesserungen – in der Summe macht die Distribution damit aber wieder einen spürbaren Schritt vorwärts.

Durch den Batzen von Änderungen rund um Virtualisierung und Cloud erinnert Verne daran, das Red Hat die treibende Kraft hinter Fedora ist und in der Distribution einige eher auf Unternehmenskunden zugeschnittene Verbesserungen den Feldtest durchlaufen, die früher oder später in Red Hat Enterprise Linux auftauchen dürften. Dennoch eignet sich die Distribution durchaus für Desktop-PCs oder Notebooks, denn auch für solche ist die Distribution gemacht.

Genau wie seine Vorgänger ist aber auch Verne nicht so gut auf Linux-Neulinge zugeschnitten, wie es etwa Ubuntu ist. Soll es auch gar nicht, denn Fedora richtet sich bewusst eher an Anwender mit fortgeschrittenen Kenntnissen oder einem Interesse an Linux. (thl)

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Herunterladen

Das Fedora-Projekt pflegt mehrere Seiten zum Herunterladen der Linux-Distribution. Die Haupt-Download-Seite offeriert lediglich die Standard-Version: Den für x86-32-/x86-Systeme ausgelegten "Desktop Spin". Die x86-64/x64-Variante des mit dem Gnome-Desktop ausgestatteten und zirka 600 MByte großen Live-Mediums findet sich auf einer Seite, welche die populärsten Fedora-Spins zum Herunterladen anbietet – darunter jene mit KDE oder XFCE. All diese Spins liegen als Hybrid-ISO vor, das sich zum Transfer auf CD-Rohling oder USB-Stick eignet.

Die mit Verne neuen Spins "Robotics" und "Scientific" finden sich über eine eigene Subdomain. Diese liefert auch Informationen zur Ausstattung und Zielgruppe der verschiedenen Fedora-Varianten und bietet die von früheren Versionen bekannten Spins zum Download an; darunter "Security" und "Sugar on a Stick" (SoaS) sowie den für DVDs oder größere USB-Sticks vorgesehenen "Games"-Spin.

Eine weitere Download-Seite verweist auf ISOs mit der traditionellen Installationsumgebung; sie installieren Fedora von DVD oder via Netzwerk, eignet sich aber nicht zum vorherigen Ausprobieren der Distribution. Es steht auch ein gXPE-Image bereit, um die Installationsumgebung selbst mithilfe von boot.fedoraproject.org direkt aus dem Netz zu starten. Viele der Download-Links führen den Anwender im Idealfall zu einem nicht allzu weit von ihm entfernen Spiegel-Server; die meisten Images bietet Fedora auch zum Download via Bittorrent an.

(thl)