Eleganz trifft Leistung: Panasonic DMC-LX5 im Test

Seite 2: Sucher & Display

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Sucher: n.v. (optional: optisch oder elektronisch)
Display: 3 Zoll (7,6 cm), 480 × 320 Pixel (460.000 Subpixel)

Die Kontaktbuchse unter dem Blitzschuh stellt die Verbindung zum optionalen elektronischen Sucher her.

Das Farbdisplay der LX5 zeigt trotz spiegelnder Oberfläche auch bei hellem Umgebungslicht insgesamt gut erkennbare Bilder, rückwärtig einfallendes Sonnenlicht überstrahlt die Wiedergabe deutlich. In Innenräumen oder unter diffus einstrahlendem Tageslicht liefert der Monitor detailreiche, auch in den Tiefen ordentlich differenzierte Bilder mit zurückhaltender, aber natürlicher Farb- und Kontrastwiedergabe. Schärfekontrollen bereits aufgenommener Bilder gelingen dank der relativ hohen Monitorauflösung und zudem zügig arbeitender Vergrößerungsfunktion sehr gut. Ein optischer oder elektronischer Sucher fehlt, beides kann allerdings nachgerüstet werden. Der optische Sucher DMW-VF1 kostet 249 Euro, sein elektronisches Pendant DMW-LVF1 mit 202.000 Pixeln Auflösung ist für 229 Euro erhältlich.

Größe: 109,7 x 65,5 x 43 mm
Gewicht: 271 g inkl. Akku & Speicherkarte
Akku: Lithium-Ionen-Akku "DMW-BCJ13E", 1.250 mAh, ca. 45-50 €
Wasser- und Staubschutz: nein

Wegen des weit links platzierten Stativgewindes können Akku und Speicherkarte auch bei montierter Stativplatte gewechselt werden

Im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wie der Canon G12, der Nikon P7000 oder der Samsung EX-1 wirkt die LX5 schlanker und mit ihrem geradlinigen, schnörkellosen Design auch etwas edler. Allerdings bietet das vergleichsweise kompakte Gehäuse weniger Grifffläche, eine rutschfeste Gummiarmierung ist einzig an der rechten Vorderseite zu finden. In besonders trockenen oder stark verschwitzten Händen findet die LX5 nur genügenden, nicht aber sicheren Halt.

Die Tastenelemente der LX5 bieten saubere Druckpunkte, sind für kräftige Hände allerdings etwas zu klein geraten - ein Tribut an den 3 Zoll großen Monitor und die kompakte Bauform der Kamera. Auch die Zahl der Steuerungselemente ist kleiner ausgefallen als bei den Konkurrenzmodellen, spezialisierte Wahllräder für Belichtungskorrektur, ISO und andere oft benötigte Einstellungen gibt es an der LX5 nicht.
Das über eine griffgünstig platzierte Taste erreichbare Schnellmenü der Panasonic bietet Zugriff auf Einstellungen wie Weißabgleich, Auflösung, Tonwertcharakteristik und Monitorhelligkeit. Die Auswahl der Menüelemente scheint allerdings zum Teil missglückt, beispielsweise wäre ein schnellerer Zugriff auf die tief im Hauptmenü versteckte Blitzbelichtungskorrektur nützlicher als ein Schnellmenü zur Einstellung der Monitorhelligkeit.

Einstellarbeiten im Hauptmenü der LX machen wenig Freude. Teils unübliche Tastenbelegungen stören hier ebenso wie der Verzicht auf die Speicherung des zuletzt gewählten Menüpunkts. Bei jedem Aufruf des Menüs markiert die LX5 stets nur den obersten Menüeintrag. Da das im Alltag wichtigste Menü 31 Punkte umfasst, sind bis zu 15 Tastenbetätigungen notwendig, um eine eben gemachte Einstellung zu optimieren oder zurückzunehmen.

Steuerungsmodi: Programm-, Zeit-, Blendenautomatik, Manuell, Motiv-Programme, Motiv-Automatik
Weißabgleichs-Modi: Automatisch, Kalibrierung, Kelvin
Blitzfunktionen: An, Aus, Automatische Zuschaltung, Langzeit-Synchr., 2. Vorh., Zubehörschuh f. Systemblitzgeräte

Blende und Verschlusszeit werden an der LX5 wahlweise automatisch, halbautomatisch oder vollständig manuell ausgewählt. Die Blendeneinstellung endet, klassentypisch aufgrund schärfereduzierender Beugungseffekte, bei Blende 8. Verschlusszeiten dürfen zwischen 1/4.000s und 8 Sekunden liegen. Belichtungskorrekturen und -reihen werden ohne Menüumwege über eigene Tasten durchgeführt, als lästig erweist sich die zuvor bereits erwähnte Fehlplatzierung der Blitzbelichtungskorrektur an 23. Stelle des Hauptmenüs.

Den Weißabgleich führt die LX5 wahlweise automatisch, anhand fünf verschiedener Vorgabemodi, durch Angabe eines Kelvin-Werts oder noch vorangehender Kalibrierung durch. Für letztere stehen zwei Speicherplätze zur Verfügung. Das Schnellmenü "Film Mode" bietet 10 verschiedene Aufnahme-Presets, darunter drei S/W-Modi und Farbeinstellungen wie "Natürlich" und "Dynamisch". Zwei zusätzliche Speicherplätze erlauben die Ablage nutzerdefinierter Einstellungen von Kontrast, Schärfe, Farbton und Rauschminderung. Fotos von Motiven mit besonders großem Kontrastumfang soll ein "I.Belichtung" genannter Aufnahmemodus meistern, die hier durchgeführten Anpassungen von Tonwerten und Belichtungseinstellungen fallen allerdings eher moderat aus.

Für Blitzaufnahmen steht neben einem ausklappbaren Miniblitz ein Blitzschuh zur Verfügung. Blitzzündungen können wahlweise auf den zweiten Verschlussvorhang erfolgen, eine rein manuelle Steuerung der Blitzleistung ist nicht vorgesehen. Der dreh- und schwenkbare Panasonic-Systemblitz DMW-FL500 schlägt mit 619 Euro zu Buche, für den schwächeren DMW-FL360 verlangt Panasonic 309 Euro.

Seitenverhältnisse, Auflösungen: 4:3 (max. 10 MP), 3:2 (9,5 MP) 16:9 (9 MP), 1:1 (7,5 MP); alle jeweils in sechs Auflösungen
Kompressionsstufen: Fein: ca. 4 MB (1:7), Normal: ca. 2,2 MB (1:13), RAW
Serienbilder: 0,8 Bilder/s (volle Auflösung), 10 Bilder/s (3 MP)

Ein HDMI-Anschluss ist vorhanden, das passende Kabel muss hinzugekauft werden

Für jedes der vier Seitenverhältnisse stehen jeweils sechs Auflösungsstufen zur Wahl, weiteren Einfluss auf die gespeicherte Datenmenge geben zwei verschiedene Kompressionsstufen. Die geringer komprimierende Einstellung lässt auch bei vierfach vergrößerter Darstellung (1 Bildpixel => 4 Bildschirmpixel) keine Artefakte erkennen, von der höheren Kompressionstufe produzierte Artefakte werden in derselben Vergrößerung erst bei genauem Hinsehen erkennbar. Beide Kompressionsstufen stehen auch für die kombinierte Speicherung mit RAW-Dateien zur Verfügung, die alleinige Speicherung von Rohdaten ist ebenfalls möglich.

Für Serienbilder bietet die LX5 unter anderem das Szenenprogramm "Hi-Speed Burst". Hier erzeugt die Kamera Serien von maximal 100 Bildern Umfang mit einer Geschwindigkeit von maximal 10 Bildern pro Sekunde. Fokusposition, Belichtung, Weißabgleich und ISO-Wert werden vor dem Start festgelegt und während der gesamten Aufnahmedauer beibehalten. Die Auflösung des Hi-Speed-Modus beträgt lediglich 3 Megapixel, Serienbilder voller Auflösung fertigt die LX5 mit maximal 0,8 Bildern/s an. Bei geringer Kompression dürfen die Serien maximal 3 Bilder, in der höheren Kompressionsstufe höchstens 5 Bilder umfassen. Auch hier werden Fokus, Belichtung und Weißabgleich nur zu Beginn der Aufnahme eingestellt.

Auflösungen, Bildraten: 1280 × 720 (25 B/s), 848 × 480, 640 × 480, 320 × 240 (alle 30 B/s)
Container, Codec: AVCHD Lite, H.264; Quicktime, MJPEG
Ton: 48 KHz, 192 KBit/s, Stereo (Aufnahme nur in Mono)

Videoclips zeichnet die LX5 wahlweise im AVCHD-Format oder als MJPEG im Quicktime-Container auf. Die Auflösung von AVCHD-Filmen beträgt 1.280 x 720 Pixel, MJPEG-Clips können in vier verschiedenen Modi von 320 x 240 bis 1.280 x 720 Pixeln aufgenommen werden. Im AVCHD-Betrieb stehen drei Qualitätsstufen mit Bitraten zwischen 9 und 17 Mbit/s zur Verfügung.

Zoom, Autofokus, Weißabgleich und Belichtungsautomatik bleiben während der gesamten Aufzeichnungsdauer aktiv, alle entsprechenden Anpassungen treten fließend ohne abrupte Änderungen ins Bild. Positiv fällt außerdem der niedrige Geräuschpegel des Zoommotors auf. Die Aufzeichnung des Tons erfolgt in Mono, der Einsatz eines externen Mikrophons ist nicht vorgesehen.

Eine neben dem Auslöser platzierte Videotaste erlaubt Filmaufzeichnungen auch in den regulären Fotomodi, Blende und Verschlusszeit werden in diesem Fall automatisch gesteuert. Der über das Hauptwahlrad der LX5 erreichbare Kreativ-Videomodus erlaubt die Auswahl zwischen Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sowie einer vollständig manuellen Belichtungssteuerung.

Die Funktionen zur Bearbeitung gespeicherter Bilder und Videos fallen eher mager aus. Videos können in mehrere Segmente aufgeteilt, Bilder unter anderem rotiert, zugeschnitten und mit Texten versehen werden. Die optionale Personenerkennung ist eher umständlich zu nutzen, PC-Programme erledigen solche Aufgaben bislang sehr viel komfortabler.

Trotz einiger Schwächen und Funktionslücken macht die Arbeit mit der LX5 viel Freude. Dazu tragen die insgesamt sehr treffsicheren Automatiken ebenso bei wie ihre fast immer überzeugende Bildqualität und die sehr guten Leistungen bei schlechter Beleuchtung. Die Kombination aus etwas größerem Bildsensor und zugleich maßvoll gewählter Auflösung erweist sich auch in der LX5 als derzeit bestes Rezept für hochklassige Kompaktkameras.

Störende, teils auch ärgerliche Schwächen sollen dabei nicht verschwiegen werden. Das unübersichtliche, wenig praktische Hauptmenü sollte für ein zukünftiges Nachfolgemodell ebenso überarbeitet werden wie der für die ambitionierte Sport- und Naturfotografie völlig unzureichende Serienbildmodus. Aus der Sicht von Videofans fehlt ohne Zweifel ein Anschluss für externe Mikrofone, die passende Halterung läge in Form des Blitzschuhs ja bereits vor. Fast eher irritierend als ärgerlich wirken die die teils klar überzogenen Preise des für den Blitzschuh verfügbaren Zubehörs. Mit solchen Kalkulationen schreckt Panasonic vermutlich manchen Kunden ab. Was mit Blick auf die Qualitäten der LX5 durchaus zu bedauern ist. (rst)