Geländegängige Smartwatch Suunto 9 Peak Pro im Test

Robust und ausdauernd gibt sich die Suunto 9 Peak Pro. Die anmutige Sportuhr, wahlweise mit Edelstahl- oder Titangehäuse, besitzt auch einen Tiefenmesser.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Inge Schwabe
Inhaltsverzeichnis

Wie schon bei der 9 Peak, die Suunto ebenso wie die 9 Baro nach wie vor anbietet, akzentuiert eine hart abgekantete Lünette, wahlweise aus Edelstahl oder Titan, das geradlinige Design der Finnen. Für sicheres Bedienen beim Sport sorgen drei Tasten mit gutem Druckpunkt. Nicht mehr zeitgemäß wirkt allerdings ein 5 mm breiter Rand um das 1,2 Zoll große sichtbare Display, das damit auf eine Gesamtfläche von 1,6 Zoll kommt.

Suunto 9 Peak Pro (5 Bilder)

Suunto 9 Peak Pro Display

Ein breiter Rand um das sichtbare 1,2-Zoll-Display führt zu einem Gesamtdurchmesser von 1,6 Zoll.
(Bild: Inge Schwabe)

Das transflektive LC-Display ließ sich in der Sonne problemlos ablesen und braucht wenig Energie. Die Akkuanzeige sank bei aktiviertem GPS pro Stunde nur um etwa 4 % und wies nach 18 Tagen mit insgesamt drei Trainingseinheiten noch 5 % aus. Während längerer Touren verlängern bei Bedarf ein individuelles und drei vordefinierte Batterieprofile die Laufzeit zulasten der Aufzeichnungsfrequenz und Leistung von GPS, Display, und Touchscreen. Bei 20 % Restkapazität errechnet Suunto dann etwa für eine Wanderung eine Restlaufzeit von 7, 11 oder 74 Stunden je nach Modus: Leistung, Ausdauer oder Tour (niedrige Helligkeit, längere Messintervalle, Bluetooth deaktiviert). Das GPS-Tracking erwies sich im Test als präzise, zum Navigieren ließen sich über die Suunto-App Komoot-Touren auf die Uhr übertragen. Der Schrittzähler erfasste beim Laufen im Freien in mehreren Tests je etwa 95 % der tatsächlichen Schrittzahl, hielt allerdings auch am Schreibtisch nicht inne; viel Tippen bescherte im Test mehrfach um die 80 Bonus-Schritte pro Stunde.

Im Test zeichnet die Suunto 9 Peak Pro (rote Spur) ebenso genau auf wie die Apple Watch (blaue Spur) und erfasst auch kleinste Warteschleifen wegen vorbeifahrender Autos vor dem Überqueren einer Straße.

(Bild: Inge Schwabe)

Laut Suunto besteht die 9 Peak Pro elf Tests nach US-amerikanischem Militärstandard (MIL-STD-810H), darunter Stöße, hohe und niedrige Temperaturen sowie schnelle Temperaturwechsel (Temperaturschock). Ein neuer Tiefenmesser und eine Wassertemperaturanzeige – beides nicht ausprobiert – sollen Taucher ansprechen; die zulässige Tauchtiefe von 10 m beschert ihr gegenüber der Apple Watch (bis 40 m) allerdings einen Nachteil.

Beim Training ließ sich die 9 Peak Pro mit einem Herzfrequenzsensor von Polar verbinden, zudem kann sie laut Suunto Leistungs-, Fuß- und Radsensoren nutzen und kalibrieren. Neben Leistungstests unterstützt die Sportuhr das Trainieren in Intensitätszonen, virtuelle Laufpartner, Aktivitätswechsel (Multisport) sowie Modi für das Bergtraining. Zur Sauerstoffsättigung weist sie stets die Höhe mit aus (Höhenakklimatisierung). So behält man die Höhenakklimatisierung im Blick, die Höhe lässt sich zudem manuell kalibrieren.

Nutzerkonten bei Strava, Adidas Running, Outdooractive und weiteren Anbietern kann man für einen Austausch von Trainingsdaten mit dem Suunto Konto verknüpfen. Über die Suunto-App lassen sich zeit- und distanzbasierte Intervall-Workouts anlegen. Einen Wiederholungszähler, wie ihn einige Workout-Apps für die Apple Watch integrieren, bietet Suunto nicht an, alternativ zu Zeit und Distanz kann man eine Einheit aber auch manuell beenden. Trägt man die Uhr auch nachts, analysiert sie den Schlaf und die daraus resultierenden Energiereserven beim Aufwachen. Zumindest die Länge des Schlafs stimmte aber öfter nicht mit der Realität überein. Für die nächtliche Sauerstoffsättigung wies sie durchgängig ein Maximum von 100 % aus, die Apple Watch nie mehr als 97 %.

Das konfigurierbare Dashboard der Suunto App zeigt neben dem Fortschritt von Bewegungsdauer und Fitness unter anderem die Entwicklung von Schlafdauer und -qualität. Zumindest die Länge des Schlafs stimmte im Test aber nicht immer.

In der Kommunikation mit dem iPhone lassen sich die Benachrichtigungen nicht auf ausgewählte Apps beschränken. Zudem erschien zunächst positiv, dass Nachrichten beim Löschen auf der Uhr auch aus der Mitteilungszentrale des iPhone verschwinden; entfernt man sie jedoch auf dem iPhone, ohne dass die Uhr verbunden ist, lassen sie sich dort nicht mehr entfernen. Laut Suunto hilft in diesem Fall nur, die Uhr zurückzusetzen – ärgerlich. Nachdem sich die nicht mehr löschbaren Benachrichtigungen häuften, haben wir sie schließlich deaktiviert. Man kann die 9 Peak Pro übrigens auch autark verwenden. Koppelt man sie weder mit dem iPhone noch mit einem anderen Gerät, bleibt das Dashboard auf dem iPhone allerdings leer und die Uhr erhält keine Updates.

Suunto 9 Peak Pro (Sportuhr)

Hersteller: Suunto // Maße: 43 × 43 × 10,8 mm // Gewicht: 64/55 g (Edelstahl-/Titan-Modell) // Lieferumfang: Suunto 9 Peak Pro, Ladekabel, gedruckte Benutzerdokumentation // Systemanforderungen: Android ab 6, iOS ab 15 // Preis (Hersteller): ab 500 €

Die Suunto 9 Peak Pro profiliert sich mit tollen Laufzeiten und neuen Funktionen wie dem Tiefenmesser. Gesundheitsaspekte, die Hersteller wie Apple und Garmin stärker integrieren, vernachlässigt sie jedoch, warnt beispielsweise nicht bei einem ungewöhnlichen Anstieg der Herzfrequenz. Auch das Schlaf-Tracking bleibt ungenau.

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