Hacking-Games vorgestellt: Zwischen Realität und Fantasie

In Computerspielen wird gehackt, was das Zeug hält. Doch wie realistisch ist das Hacken in Spielen – und lässt sich dabei sogar etwas lernen?

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(Bild: Albert Hulm)

Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Sonja Wild
Inhaltsverzeichnis

Die Finger rasen förmlich über die Tastatur, weiß auf schwarz erscheinen die eingetippten Befehle auf dem Notebookdisplay, treibende Elektrobeats geben den Rhythmus vor. Die Firewall wurde erfolgreich ausgehebelt, drei Ports geöffnet, um den Server zu infiltrieren – doch der Einbruchsversuch ist aufgefallen und jemand versucht, die Spur zurückzuverfolgen. Der Countdown läuft, weniger als eine Minute bleibt, um das System zu knacken, ohne die eigene Identität zu verraten. In buchstäblich letzter Sekunde gelingt der Zugriff. Für einen kurzen Moment ist die Hacker-Fantasie Realität. Adrenalin und schwitzige Hände sind echt, alles andere nur ein Spiel: eine Hacking-Simulation. Mit echtem Hacken haben solche Spiele meist wenig bis gar nichts zu tun. Spaß machen sie trotzdem – und mitunter lässt sich dabei sogar etwas lernen.

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Vorab: Der Umgang mit dem Begriff Hacker ist schwierig. Hacken ist im Selbstverständnis der Hackerkultur erstens etwas Positives und umfasst zweitens viel mehr als nur das Thema Computersicherheit. Ganz allgemein gesprochen steht Hacken für den Spaß am kreativen Tüfteln mit Technik – auch, aber nicht nur im Umgang mit Computern. Die Organisation "Hacking Is Not A Crime" plädiert daher dafür, das Wort Hacker nur noch in positiver Konnotation zu verwenden und ansonsten etwa von "Cyberkriminellen" zu sprechen, andere schlagen eine Differenzierung zwischen Hackern und Crackern vor. In der allgemeinen Öffentlichkeit und den Medien wird jedoch kaum differenziert, dort wird unter Hacken weiterhin vorrangig das (meist illegale) Eindringen in Computersysteme verstanden. Wenn in diesem Artikel also von Hackern und Hacking-Spielen die Rede ist, dann in dem Bewusstsein, dass damit nur ein kleiner Ausschnitt dessen gemeint ist, was die Hackergemeinschaft in ihrem Selbstverständnis ausmacht.

Es ist nachvollziehbar, dass Spieleentwickler das Thema in diesem engeren Sinn so gern aufgreifen: Das Bild des Hackers als Klischeefigur im abgedunkelten Zimmer mit schwarzem Kapuzenpulli ist schon lange Teil der Popkultur. Hacken gilt als cool, aufregend und verboten. Umso reizvoller ist es also, ohne Risiko vor dem heimischen PC ein bisschen Hacking-Luft zu schnuppern. Außerdem bieten die Fähigkeiten, die für erfolgreiches Hacken nötig sind, eine solide Basis für gutes Spieldesign: Unter Zeitdruck gilt es, knifflige Situationen zu lösen, dabei so sorgfältig wie möglich zu arbeiten und keine Spuren zu hinterlassen.

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