Huawei Mate Xs mit faltbarem 8-Zoll-Außenbildschirm im Test

Trotz großem Screen ist das Huawei Mate Xs ausgeklappt hauchdünn und passt zusammengefaltet in die Hosentasche. Ein elegantes Gerät mit Gewichtsproblemen.

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Huawei Mate Xs mit faltbarem 8-Zoll-Bildschirm
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Robin Brand
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Wirklich einig sind sich die Hersteller nicht, wie das perfekte faltbare Smartphone aussehen soll. Die einen bauen Telefone, die ein einigermaßen großes Display zu einem einigermaßen kompakten Äußeren zusammenklappen. Huawei geht – wie auch Samsung mit dem Galaxy Fold – einen anderen Weg: Zusammengeklappt groß, ausgeklappt größer. Anders als beim Fold liegt beim Huawei Mate Xs das Allerheiligste, der faltbare 8 Zoll große Screen, außen.

Der Vorteil: Auch zusammengeklappt lässt sich das Mate Xs, der nur im Innern überarbeitete Nachfolger des Mate X, wie ein normales Smartphone bedienen. Auf den verbleibenden 6,6 Zoll müssen Nutzer keinerlei Einschränkungen in Kauf nehmen, während bei den bisherigen Klapptelefonen von Motorola und Samsung die Außendisplays nur ein Notbehelf sind. Da der Screen nach außen und nicht nach innen faltet, schafft es Huawei, die Spaltmaße kleinzuhalten. Das Gerät bleibt mit 11 Millimetern einigermaßen schlank, wirkt eleganter als das klobigere Galaxy Fold (17 Millimeter). Ansonsten sind die Ausmaße (16,1 cm × 7,9 cm) mit jenen großer Smartphones, die sich nicht falten lassen, vergleichbar. Aber das Mate Xs ist deutlich schwerer, die 300 Gramm machen sich in der Hosentasche unangenehm bemerkbar.

Das Display des Mate Xs liegt außen. So konnte Huawei recht schmale Spaltmaße realisieren.

Größter Nachteil des außen liegenden Displays ist – nun ja –, dass es außen liegt. Einem Falltest haben wir das 2500 Euro teure Testgerät nicht unterzogen, doch stets war das ungute Gefühl präsent, dass jede Unachtsamkeit, jeder Sturz der letzte sein könnte. Mit Hüllen lässt sich bauartbedingt kaum Abhilfe schaffen. Huawei legt zwar eine Art Plastikrahmen bei, der sich ans Smartphone kleben lässt. Dieser ist nicht viel mehr als eine um das Display herumlaufende Wulst. Sie lässt sich zwar rückstandslos entfernen, aber dann nicht wieder anbringen. Das Display ist gegenüber Kratzern nicht so gut geschützt wie Smartphones mit gehärteten Glasfronten.