Retro-Plattform Monotech NuXT: IBM-XT-Nachbau mit 8088-CPU im Test
Sie möchten Jetfighter oder SpaceQuest endlich mal wieder mit Original-Feeling spielen? Der NuXT kann viel Freude bereiten, doch er braucht auch Zuwendung.
- Detlef Grell
Der NuXT ist ein PC-XT-Mainboard im Micro-ATX-Format, das mit heutigen PC-Netzteilen läuft und in ATX-Gehäuse passt. Wahlweise hat der NuXT einen Intel-8088- oder einen NEC-V20-Prozessor. Letzterer kennt auch den 80186-Befehlssatz sowie den vom 8080. Mit 10 MHz taktet der NuXT doppelt so schnell wie der Ur-PC, ist aber auch auf dessen 4,77 MHz einstellbar (per BIOS-Setup und Hotkey). Für 15 Dollar Aufpreis gibt es gar einen 10-MHz-tauglichen Arithmetik-Coprozessor 8087 dazu – Himmel, 1985 kostete die 8-MHz-Version satte 800 D-Mark. Außerdem hat der NuXT 1 MByte statisches RAM als Arbeitsspeicher sowie vier Steckplätze für den 8-bittigen ISA-Bus.
Mit dem "Advanced Floppy-Controller" findet sich auch modernere Technik des XT-Nachfolgers IBM-AT, der Formate von 360 KByte bis 2,88 MByte unterstützt. Der SVGA-Grafikadapter mit 9000er-Trident-Chip stammt sogar aus der PS/2-Ära weit diesseits von 1987. Die VGA-Karte steckt in einem PC/104-Bus, der sich auch für andere Zwecke nutzen lässt.
Geradezu neuzeitlich nimmt sich der IDE-Port für Festplatten und CompactFlash-(CF-)Karten aus. Standardmäßig liefert der neuseeländische Anbieter Monotech eine bootfähige CF-Card mit, von der ein MS-DOS 6.22 bootet. Auf die sollten Sie auf gar keinen Fall zugunsten der 5-Dollar-Gutschrift verzichten. Auch dann nicht, wenn Sie der festen Überzeugung sind, dass Sie ausreichend mit Floppy-Laufwerken und Disketten gesegnet sind – beide werden mit zunehmendem Alter nämlich nicht zuverlässiger.
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