”Ruined King” angespielt: Königliche Rollenspielüberraschung
Statt einfach die "LoL"-Kuh zu melken, präsentieren Riot und Airship Syndicate mit "Ruined King" ein spannendes Rollenspiel im Universum des Moba-Hits.
Und schwupps war es einfach da: Publisher Riot Forge veröffentlicht in einer Art Shadow Drop das Rollenspiel ”Ruined King” als Teil des MOBA-Imperiums ”League of Legends”. Dass der Mix aus dem beliebten Szenario und JRPG-Rollenspiel neue und alte Fans anspricht, liegt vor allem am Entwicklerstudio Airship Syndicate. Die haben schon mit ihrem Achtungserfolg ”Battle Chasers” ein Händchen für rundenbasierte Rollenspiele bewiesen.
Im Gegensatz zu ”League of Legends” ist ”Ruined King” kein hektisches MOBA, sondern ein klassisches Rundenrollenspiel im Stil japanischer Klassiker wie ”Final Fantasy”. Will heißen: Wuchtige Kämpfer, flinke Schwertkämpfer und zielsichere Pistolenschützinnen laufen in der Iso-Perspektive durch die Lande, erkunden Dungeons und stellen sich ihren Gegnern in Rundenkämpfen gegenüber. Bei einem Levelaufstieg erfolgt die Vergabe der Attributspunkte automatisch, nur beim Verbessern der Fähigkeiten und der Waffen darf selbst Hand angelegt werden. Später kommen noch ein paar Helden und Heldinnen hinzu, die alle ihre Ecken und Kanten haben. Im Kampf können aber nur drei von ihnen gleichzeitig antreten.
"Ruined King" angespielt (5 Bilder)
(Bild: heise online)
Der Kniff ist das Kampfsystem. Hier kommen die aus der MOBA-Vorlage bekannten Lanes, sprich Kampflinien, zum Einsatz. Davon gibt es drei: Tempo, Normal und Schaden. Die Drei können bestimmen, in welcher Reihenfolge die Kämpfer und Kämpferinnen ihre Aktionen ausführen. Logischerweise bringt ein Angriff in der Tempo-Lane einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber der langsamen, aber mächtigen Schadenslane. Knifflig wird es durch sogenannte Events, die in jedem Kampf einen bestimmten Bereich in den Lanes einnehmen. Sie bringen Heilung, Schaden oder Buffs. Wer geschickt die unterschiedlichen Lanes wechselt, kann diese Events zum eigenen Vorteil nutzen.
Missionen satt
Es gibt viel zu tun. Neben den Hauptmissionen gibt es auch zahlreiche Nebenaufgaben, in denen das Team Geld eintreibt oder sogar Kuscheltiere finden muss. Manchmal haben die Spielentscheidungen auch unterschiedliche Konsequenzen: Sagen wir dem trauernden Hafenarbeiter die Wahrheit über seinen ermordeten Bruder oder lügen wir ihn an, um ein Blutbad zu verhindern? Überraschungen oder originelle Missionsideen gibt es aber keine – am Ende warten immer Kämpfe gegen größere und kleinere Bosse in mehreren Wellen.
So spannend und zugänglich diese Kämpfe sind – irgendwann macht sich die JRPG-typische Monotonie breit. Die Kämpfe wiederholen sich, Rätsel gibt es kaum. Unverständlicherweise fehlt auch eine Minimap, die eine Orientierung leichter gemacht hätte. In unseren Anspielstunden kam uns das Spiel selbst auf dem zweithöchsten Schwierigkeitsgrad ”Veteran” zu einfach vor. Das könnte sich in der zweiten Spielhälfte noch ändern.
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Zwischenfazit
"Ruined King“ von Airship Syndicate, ist keine Marken-Cash-Cow, sondern ein spannendes Rollenspiel im beliebten "League of Legends“-Szenario. Besonders das clevere Kampfsystem überzeugt durch Spielwitz und Zugänglichkeit. Auf ein komplexes Charaktersystem oder eine besonders hohe spielerische Herausforderung müssen die Fans allerdings verzichten: In "Ruined King“ steht der Spielspaß im Vordergrund, der etliche unterhaltsame Stunden verspricht.
"Ruined King: A League of Legends Story“ ist für Windows, PS4, Xbox One und Nintendo Switch erschienen. Es kostet ca. 30 €. USK ab 12. Für unser Angespielt haben wir die Windows-Version gespielt.
(dahe)