Video: Städtetrip mit Gemini und ChatGPT planen

Seite 2: Videotranskript

Inhaltsverzeichnis

Es ist Mai, die perfekte Zeit, um einen Städtetrip zu machen. Urlaubsplanung ist allerdings gar nicht meine Stärke.

Lange recherchieren, Bewertungen lesen, Öffnungszeiten checken – finde ich alles sehr anstrengend. Warum also nicht die Hilfe von einer KI in Anspruch nehmen?

Für einen dreitägigen Städtetrip überlasse ich Googles KI Gemini und ChatGPT die Planung und teste dann vor Ort, wie zufrieden ich mit den Ergebnissen bin.

Für meinen Test verwende ich die zwei größten und bekanntesten Chatbot-KIs: Das ist einerseits Gemini, das KI-Tool von Google, das zuvor unter dem Namen Bard bekannt war. Über ein übliches Google-Konto habt ihr Zugriff auf Gemini. Als zweite KI verwende ich die Basisversion von ChatGPT, der aktuell meistverwendeten Chatbot-KI auf dem Markt. Bei beiden KIs nutze ich jeweils die kostenlose Version des Programms.

Die Vorgaben für meinen Städtetrip sind folgende: Als Stadt für den Test habe ich mich für die süddeutsche Großstadt Augsburg entschieden. Ich werde dort drei Tage verbringen. Zunächst halte ich die Angaben recht offen, um nicht zu viel vorzugeben. Als kleine Herausforderung gebe ich an, dass ich vegetarisch oder vegan essen möchte. Mal sehen, wie gut die kulinarischen Empfehlungen darauf angepasst werden.

Ansonsten möchte ich den Prompt möglichst simpel halten. Mein Prompt, den ich bei Gemini und ChatGPT eingebe, lautet dementsprechend:

"Gib mir Tipps für einen dreitägigen Städtetrip in Augsburg. Ich möchte gerne vegetarisch oder vegan essen, etwas Kultur sehen und schöne Orte entdecken."

Wie gut sind jeweils die Ergebnisse?

Der erste Blick auf die Antwort von Gemini sieht gut aus. Jeder der drei Tage ist von morgens bis abends in vier Abschnitte strukturiert, die jeweils einen Programmpunkt enthalten. Das erscheint soweit sinnvoll.

Um zu sehen, wie weit die Laufstrecke ist und ob die Route Sinn ergibt, wenn ich sie zu Fuß gehe, habe ich die einzelnen Programmpunkte bei Google Maps gesucht und mir eine Route anzeigen lassen. Während der erste Tag mit 1,2 km noch etwas kurz bemessen war, war der zweite mit 5,9 km Laufstrecke schon umfangreicher. Für eine Tour zu Fuß liegt das immer noch im Rahmen. Die meisten empfohlenen Orte haben allerdings auch eine Haltestelle in der Nähe. Daher ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auch gut unterwegs. Ein Auto benötigt es daher nicht.

Praktisch ist auch, dass Gemini mir für jede Station Links zur Verfügung stellt. So kann ich die einzelnen Sehenswürdigkeiten und Orte vorab checken und sehen, ob sie meinen Wünschen entsprechen.

Weiter unten stehen die Restauranttipps und weitere Tipps noch gesondert. Die Restauranttipps entsprechen auf den ersten Blick meinen Wünschen. Allerdings macht die KI hier Fehler.

Einige der angegebenen Lokale gibt es gar nicht in Augsburg. Oder sie sind in einem Ort in der Nähe. Bei der Restaurantwahl hat Gemini den Standort Augsburg also nicht so genau genommen. Möglicherweise sind auch die Daten, auf die Gemini zurückgreift, nicht aktuell genug.

Tipps für Orte, die Gemini euch gibt, solltet ihr also zur Sicherheit noch mal überprüfen.

Mit einer Ergänzung ist das Problem allerdings schnell behoben. Als ich nach Tipps für Restaurants oder Lokale in Augsburg frage, erhalte ich eine Liste mit Restaurants direkt in Augsburg. Dieses Mal gibt es alle und alle haben ein großes vegetarisches oder veganes Angebot.

Bei ChatGPT ergibt sich ein ähnliches Bild. Die Tage sind strukturiert und sogar thematisch sortiert. Der erste Tag steht unter dem Motto „Kultur und Geschichte“, der zweite „Natur und Entspannung“, der dritte Tag „Entdeckungstour und Einkaufen“.

ChatGPT packt in jeden Tag etwas mehr Programm als Gemini. Die Strecke, die ChatGPT für den ersten Tag empfiehlt, liegt bei etwa 5,8 km. Das sind etwa 1:20 h reine Laufzeit und damit knapp eine Stunde mehr als am ersten Tag, wenn man die empfohlene Route von Gemini befolgen würde.

Interessanterweise liefert ChatGPT bei den kulinarischen Angeboten ähnliche Ergebnisse wie Gemini. Zwar liefert ChatGPT zwei Ergebnisse direkt in Augsburg. Andere sind zwar teils im Augsburger Raum, aber nicht in der Stadt und damit für einen Städtetrip zu Fuß nicht geeignet.

Auch hier erhalte ich nach einer expliziten Nachfrage jedoch noch passende Ergebnisse.

Ist man mit der Antwort der KI nicht zufrieden, ist eine Korrektur möglich. Sind die Strecken zu lang, die Restaurants zu teuer oder die Sehenswürdigkeiten nicht interessant – fragt noch mal nach. Im Fall der Restaurants hat das in unserem Fall schon gut funktioniert.

Für Urlaube und Städtetrips ist es auch empfehlenswert, Alternativen zu haben, falls das Wetter nicht mitspielt. Daher habe ich beide Chatbots nach Ausweichmöglichkeiten im Regenfall gebeten. Daraufhin empfehlen die KIs einige Aktivitäten, die sich innen abspielen. Im Falle von ChatGPT ist hier kaum Neues dabei. Das Römische Museum oder die Puppenkiste hatte mir ChatGPT nämlich im Drei-Tages-Plan bereits genannt. Bei Google Gemini erhalte ich immerhin Hinweise auf Escape-Rooms, Bowling oder ein Kino.

Ist die Strecke für euch zu lang oder zu kurz, könnt ihr das durch Angaben in einem neuen Prompt korrigieren. Etwa, wenn ihr zu Fuß nicht so fit seid oder einfach nicht viel laufen möchtet. Die KI passt die Tagesplanung darauf an. Für mich sind die empfohlenen Strecken in Ordnung.

Die KIs haben mir in einem Punkt viel Arbeit abgenommen – bei der Suche nach Preisen und Öffnungszeiten. Wo ich normalerweise jeden Ort einzeln googeln müsste, stellt mir der Chatbot alle Informationen gesammelt bereit.

Taugen Gemini und ChatGPT für die Planung eines Städtetrips? Insgesamt ja, wenn auch mit Abstrichen. Wisst ihr nicht, welche Sehenswürdigkeiten in einer Stadt interessant sind, kann eine künstliche Intelligenz helfen und euch erste Anhaltspunkte liefern. Dass euch eine Tagesstruktur gleich mitgeliefert wird, spart Zeit. Die Routen sind in großen Teilen auch vernünftig geplant. Preise und Öffnungszeiten sammeln euch Gemini und ChatGPT wesentlich schneller, als eine Google-Suche „von Hand“.

Für Details und Alternativen zum vorgestellten Programm müsst ihr gegebenenfalls ein paarmal nachhaken. Für Restaurants empfehlen wir eine gesonderte Anfrage, bei uns hatte das innerhalb der ursprünglichen Anfrage nicht gut funktioniert. Das ist aber nicht weiter tragisch.

Während Gemini und ChatGPT mir schöne Orte vorgeschlagen haben, war wohl nichts dabei, was ich ohne KI nicht auch gefunden hätte. Orte wie das Rathaus oder die Fuggerei findet man wohl in jedem Touristenführer oder mit einer kurzen Google-Suche.

Dennoch haben mir die drei Tage gut gefallen.

Die smarten Dienste von Google und OpenAI machen die Planung für den Städtetrip insgesamt nicht wesentlich besser, als ihr das alleine schaffen würdet. Aber ich musste weniger recherchieren und selbst heraussuchen. Das hat mir Zeit gespart.

Komplett würde ich die Reiseplanung also nicht an sie abgeben, aber für einen ersten Plan, den ich noch erweitern und verändern kann, taugen sie durchaus.

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