Test: Erste Bilder mit der BlackBerry Z10-Kamera

Neues Betriebssystem, neues Design, zwei Kameras: Das Z10 soll BlackBerry den Anschluss an Android und iOS bringen. Damit liegt die Messlatte hoch – auch in punkto Fotografie. Wir haben uns die Kamera angesehen.

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  • Jobst-H. Kehrhahn

Neues Betriebssystem, neues Design, zwei Kameras: Das Z10 soll BlackBerry den Anschluss an Android und iOS bringen. Damit liegt die Messlatte hoch – auch in punkto Fotografie. Wir haben uns die Kamera angesehen.

Auf den ersten Blick sieht das BlackBerry Z10 ähnlich aus wie ein iPhone: Ihm fehlt die BlackBerry-typische Tastatur, es ist flach und es hat abgerundete Ecken. Wie die meisten aktuellen Smartphones kommt es mit zwei Kameras – eine 2-Megapixel/720p-Kamera vorne und eine auf der Rückseite. Letztere nimmt 8-Megapixel-Bilder beziehungsweise 1080p-Videos auf.

BlackBerry Z10 (9 Bilder)

1/40s, f2.2, ISO70 (Bild: Jobst-H. Kehrhahn)

Die hauseigene Foto-App hat BlackBerry übersichtlich gehalten: Im Kamera-Hauptmenü gibt es lediglich drei Aufnahmemodi – Normal, Stabilisierung und Serienaufnahme – sowie fünf Belichtungs-Presets, nämlich Automatisch, Aktion, Whiteboard, Nacht sowie Strand und Schnee. Außerdem lassen sich das Blitz-Verhalten einstellen (Auto, An, Aus) und das Seitenverhältnis der Bilder (16:9 und 4:3) ändern sowie die GPS-Daten in den Bildern speichern.

Stolz ist man bei BlackBerry auf den sogenannten Timeshift-Modus des Z10: Der schießt ähnlich wie beim Samsung Note II Porträt-Serienaufnahmen, aus der man später das Bild mit dem "besten Gesicht" auswählen kann.

Wir waren mit dem BlackBerry Z10 unterwegs – sowohl Draußen als auch im Fotostudio. Unsere ersten Testaufnahmen zeigen: Waren Licht und Kontraste gut, lieferte unser Z10 wie zu erwarten die beste Qualität ab und schlägt sich im subjektiven Vergleich mit dem iPhone wacker (siehe Bild unten). Während das iPhone-Bild vor allem das USAF-Chart unserer c't-Testszene besser abbildet, wirken beispielsweise die Holzpalette, das Sieb und der Zug beim Z10 natürlicher und nicht so überschärft wie beim iPhone.

Vergleich BlackBerry Z10 (links) mit dem Apple iPhone 5 (rechts). Beide Ausschnitte sind 100%-Ansichten.

Wurden Licht oder Kontraste schwächer, verloren die Bilder des Z10 deutlich an Qualität und wirkten flau – gut zu sehen etwa in den Feder- und Salzkristall-Aufnahmen in der Bilderstrecke. Dabei waren die Lichtverhältnisse nicht einmal absichtlich schlecht gewählt: Die Aufnahmen wurden bei normalem Studio-Dauerlicht in der Hohlkehle gemacht.

Ein Blick in die EXIF-Daten unserer Aufnahmen zeigt: Das Z10 steuert die Belichtung bei guten Lichtverhältnissen wie zu erwarten ausschließlich über die Belichtungszeit. Bei uns blieb der ISO-Wert dann konstant bei 70.

Erst als die Lichtverhältnisse so schlecht wurden, dass unserem Z10 die maximale Belichtungszeit von einer 1/17 Sekunde nicht mehr ausreichte, erhöhte die Kameraelektronik den ISO-Wert vorsichtig stufenweise – sehr vorsichtig. Denn auch bei einer ziemlich schummrigen Beleuchtung von 10 Lux fotografierte das Z10 mit einem ISO-Wert von etwas über 200.

Vor dem dem System-Update am 1. März betrug die maximale Belichtungszeit des Z10 Forenberichten zufolge noch 1/30s (1/f-Regel, denn die KB-äquivalente Brennweite des Z10 beträgt 31 mm). Die Erhöhung der maximalen Belichtungszeit um eine Blende hilft, den ISO-Wert niedrig und damit die Bildqualität hochzuhalten, birgt aber mehr Verwacklungsgefahr. (keh)