Xiaomi Mi Note 10 mit fünf Kameras und Riesenakku im Test
So hoch aufgelöste Fotos wie das Mi Note 10 mit 108-Megapixel-Sensor schießt kein anderes Handy. Für den Smartphone-Thron reicht es dennoch nicht.
- Jan-Keno Janssen
Früher war Xiaomi im Billigsegment zu Hause, doch das ist spätestens mit dem Mi Note 10 vorbei: Das Smartphone kostet vergleichsweise steile 500 Euro und bietet dafür eine Kameraauflösung wie zurzeit kein anderer Hersteller: Sage und schreibe 108 Megapixel schafft der Sensor der Hauptkamera, obendrein ist er mit 1/1,33 Zoll vergleichsweise groß und damit potenziell lichtempfindlicher als die Konkurrenz. Entwickelt hat Xiaomi den Sensor vom Typ Isocell Bright HMX zusammen mit Samsung. Zum Vergleich: Der von vielen Smartphones – zum Beispiel vom Pixel 4 – verwendete Sony IMX363 ist mit 1/2,55 Zoll rund dreimal kleiner.
Aber produziert das Mi Note 10 mit dem Sensor auch gute Fotos? Oft ja, aber manchmal leider nicht: In der Praxis kam es immer wieder zu Autofokus-Aussetzern und zu Fehlbelichtungen – offenbar hat Xiaomi die Software noch nicht hundertprozentig im Griff. Ein weiteres Ärgernis ist der heftige Aquarell-Effekt, der vor allem bei 100%-Vergrößerung sichtbar wird. Der Schärfungs-Algorithmus verschluckt dabei sogar manchmal wichtige Bilddetails – auf dem Foto macht er zum Beispiel aus einem "B" ein "P".
In der normalen "Pixel Binning"-Betriebsart sehen die Fotos deutlich besser aus, hier fasst das Smartphone die Informationen von vier Pixeln zusammen, was immer noch stattliche 27 Megapixel ergibt. Die Fotos sind nicht nur besser belichtet als in der 108-Megapixel-Betriebsart, sondern sehen auch weniger nachgeschärft aus. Will man statt JPEGs unkomprimierte Raw-Fotos erzeugen, muss man ohnehin den 27-Megapixel-Modus verwenden – mit 108 Megapixeln gibt es nur JPEGs, die zwischen 12 und 26 MByte groß sind. Im Videomodus produziert der Sensor sehr gute Aufnahmen mit bis zu 4K und 30fps, die optische Bildstabilisierung funktioniert ordentlich.
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