Avast oder Avira - welcher Virenscanner ist besser?

Welcher Virenscanner ist der Beste? Wir vergleichen die Virenscanner-Software von Avast und Avira.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Michael Mierke

Wer ungeschützt im Internet surft, kann sich unliebsame Malware oder einen Virus einfangen. Inzwischen gibt es viel Software, die verspricht, wirksam gegen Viren auf Windows 10 vorzugehen. Wir vergleichen zwei der Platzhirsche: Avast Antivirus und Avira Antivir. Was bieten die Programme in der kostenlosen Variante und lohnt sich ein Upgrade?

Avast Antivirus ist ein plattformübergreifender Virenscanner mit integrierter Internet Security für Windows, macOS, Android und iOS. Die Produktpalette umfasst sowohl die kostenlose Version Avast Free Antivir als auch eine Bezahlversion für 69,99 €/Jahr – Avast Premium Security. Möchten Sie bis zu 10 Geräte gleichzeitig nutzen, zahlen Sie für die Premium-Version 89,99 €/Jahr. Die Software von Avast gehört im umkämpften Markt der Virenscanner zu den populärsten Lösungen. Dabei wirbt der Hersteller mit den essenziellen Komponenten jeder Antivirensoftware: Blockierung von Viren und Malware, Schutz vor Ransomware, Absicherung im WLAN und Schutz vor Phishing. Wobei nur das erste Feature mit der Free-Variante ausgeliefert wird. Für alle weiteren Optionen werden Sie zur Kasse gebeten.

Lädt man sich die Gratisversion von Avast Free Antivir herunter, fällt einem zunächst die übersichtliche Oberfläche mit gutem Funktionsumfang ins Auge. Dazu zählen u.a. Dateisystem-Schutz, Web-Schutz, Ransomware-Schutz, der WLAN-Inspektor und ein Schutz gegen unerwünschten Remotezugriff. Optionen wie einen Datei-Shredder, eine Firewall und ein VPN erhalten Sie nur in der Bezahlversion. Insgesamt macht besonders die Oberfläche einen robusten und übersichtlichen Eindruck. Möchten Sie die Basiswerkzeuge gegen Virenschutz auf Ihrem Windows-10-PC nutzen, dann ist die Software eine gute Wahl. Erweiterte Echtzeitschutz-Features sind allerdings Premium-Nutzern vorbehalten. Und hier schlägt sich der Lieferumfang im Preis mit 69,99 €/Jahr bzw. mit 89,99 €/Jahr im Vergleich zu konkurrierenden Produkten doch ordentlich nieder. Negative Schlagzeilen machte der Antivirenscanner mit dem Verkauf der Browser-Daten seiner Nutzer. Das Unternehmen behauptete zwar, die Daten seien anonymisiert – jedoch wurden teilweise die tatsächlichen Identitäten der Benutzer freigegeben. Inzwischen hat Avast aber die dafür verantwortliche Tochtergesellschaft geschlossen. Trotzdem hinterlässt die Datenschutzverletzung einen faden Beigeschmack.

Avast Antivirus bietet eine übersichtliche Oberfläche. Viele Funktionen sind allerdings Premium-Nutzern vorbehalten.

Pro & Contra:+ Funktionsumfang in der Free-Variante+ ansprechende, übersichtliche Oberfläche– Umgang mit Benutzerdaten– vergleichsweise teures Preismodell

Aviras Virenscanner ist vor allem für eines bekannt: Werbung. Doch was bietet der Gratisversion von Avira hinter dieser Fassade? Wir haben uns die Software und seine Funktionen genauer für Sie angeschaut.Zunächst ist das Preismodell von Avira ähnlich dem des Konkurrenten gestaltet. Avira Free Security, welches wir für Sie testen, ist kostenlos verfügbar. Das Premiumpaket Avira Internet Security für Windows kostet 44,95 €/Jahr und das All-in-One-Paket Avira Prime für 5 gleichzeitige Geräte kostet 99,95 €/Jahr.

Beim ersten Start des Gratis-Wächters von Avira fällt besonders auf: Es scheint so, als wären alle Features in der kostenlosen Version verfügbar. Wo Avast direkt im Menü darauf hinweist, dass für die jeweiligen Funktionen die Premium-Variante Voraussetzung ist, weist Avira erst nach dem Start der Funktion auf die benötigte Bezahlversion hin. Ein wenig verwirrend für den Endnutzer – der informative Charakter fehlt hier. Allgemein wird man in Avira doch sehr häufig darauf hingewiesen, die Pro-Variante zu erwerben. Darüber hinaus werden der Opera-Browser und weitere Bloatware einfach mitinstalliert.Nichtsdestotrotz liefert die Software viele grundlegende Features, die von einem guten Virenscanner erwartet werden. z.B. ein Virenscanner mit der Möglichkeit, Prozesse von der Überwachung auszuschließen. Die frei konfigurierbaren Scans werden mit einer einfachen Bedienung ergänzt, sodass von rein technischer Seite die Software einwandfrei ist. Zahlende Kunden können auf weitere Features zugreifen, wie z. B. Software- und App-Updates, einen Passwort-Manager, einen VPN-Zugang ohne Begrenzung und umfassendere Internet Security. Dem gegenüber steht die problematische Installation: Wo andere Software noch fragt, was mit aufs Gerät soll, da ist Avira etwas aufdringlich und installiert direkt Phantom VPN, Game Booster oder System Speedup mit.

Insgesamt wirkt die Oberfläche unübersichtlicher als beim Konkurrenten von Avast und weniger aufgeräumt. Die Bedienung ist jedoch ähnlich simpel. Die Werbestrategie von Avira ist fragwürdig und die versteckten Premium-Funktionen etwas nervig. Grundlegend bietet die Software aber einen soliden Schutz gegen Viren und Malware.

Aviras Oberfläche wirkt etwas klobiger als die des Konkurrenten. Ist dabei aber ebenso leicht zu bedienen.

Pro & Contra:+ Guter Grundschutz in der kostenlosen Version+ einfache Bedienung– aufdringliche Werbestrategie– Mitinstallation von zusätzlichen Programmen

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(mimi)