Handy-Akku aufgebläht – was tun?

Wenn Ihr Smartphone-Akku aufgebläht ist, sollten Sie schnell handeln. Wir erklären Ihnen, was zu tun ist und wie Sie das Aufblähen verhindern.

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(Bild: Antonio Guillem/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Isabelle Bauer
Inhaltsverzeichnis

So beeindruckend die moderne Smartphone-Technologie auch sein mag, Akkus beruhen immer noch auf chemischen Reaktionen. Das bedeutet, dass diese Geräte für einige Probleme anfällig sind – eines davon ist das Anschwellen des Akkus. Bei Apple-, Samsung- und Google-Geräten gab es in der Vergangenheit schon Probleme damit. Ein angeschwollener Akku ist nicht nur ein Ärgernis, sondern kann auch gefährlich werden.

Batterien schwellen normalerweise an, weil sich Gas ansammelt, das Druck erzeugt und sich ausdehnt. Normalerweise sollte das nicht passieren. Folgende Ursachen können aber zu einem aufgeblähten Akku führen:

  • Herstellerfehler können dazu führen, dass sich während des Ladevorgangs langsam Gas im Akku ansammelt. Das bedeutet, dass das Aufladen Ihres Handys schon bei einer geringen Anzahl von Ladevorgängen zu einem Problem werden kann – vor allem, weil beim Laden auch Wärme entsteht.
  • Hitze beschleunigt den Prozess ebenfalls, daher sollten Sie darauf achten, Ihr Handy nicht zu lange in der Sonne oder in der Nähe von sehr heißen Gegenständen liegenzulassen.
  • Auch physische Beschädigungen des Akkus sind eine häufige Ursache für das Anschwellen des Akkus. Ist Ihnen Ihr Handy schon einmal heruntergefallen? Vielleicht haben Sie den Akku versehentlich beschädigt? Das könnte der Grund für das Anschwellen Ihres Akkus sein. Ganz zu schweigen davon, dass Akkus auch alt werden. Chemische Reaktionen können sich ändern, und Teile werden schwächer.

Da Handys mit herausnehmbaren Akkus immer seltener werden, ist auch das Erkennen eines angeschwollenen Akkus nicht ganz einfach. Dennoch können Sie auf einige Warnsignale achten:

  • Am einfachsten lässt sich ein geschwollener Akku feststellen, indem Sie das Gerät (oder den Akku, wenn Sie können) untersuchen. Gibt es irgendwelche Beulen? Vielleicht bemerken Sie ein ungewöhnliches Wackeln, wenn Sie das Gerät auf eine flache Oberfläche legen. Achten Sie auch auf verzogene Formen oder Anzeichen dafür, dass sich Teile vom Telefon lösen. Die Rückseiten von Smartphones lösen sich etwa, wenn die geschwollene Form des Akkus Druck auf sie ausübt.
  • Der Geruch kann aber auch ein Anzeichen für einen geschwollenen Akku sein. Wir würden Ihnen nicht raten, aktiv nach Chemikalien zu schnuppern, aber vielleicht haben Sie einen auffälligen Geruch ja zufällig bemerkt. Der Geruch eines defekten Akkus wird metallisch und manchmal sogar süßlich beschrieben.
  • Selbst einfache Dinge wie die Akkuleistung können ein deutliches Zeichen sein. Wenn sich Ihr Akku zu langsam auflädt oder die Ladung nicht lange anhält, kann das ein Grund zur Sorge sein.

Ein aufgequollener Lithium-Ionen-Akku kann sehr gefährlich sein. Durch den Druck können Gase entweichen, und der Akku kann sogar Feuer fangen oder explodieren. Versuchen Sie niemals, eine Batterie zu durchstechen, um die Gase abzulassen!

Ihr erster Schritt sollte sein, das Gerät sofort auszuschalten und es ausgeschaltet zu lassen. Schließen Sie es nicht an das Stromnetz an und nehmen Sie auch keine Eingriffe daran vor. Versuchen Sie nicht, den Akku selbst zu entfernen. Lithium-Ionen-Batterien, ob geschwollen oder nicht, können bei unsachgemäßer Handhabung Feuer fangen oder explodieren. Bewahren Sie Ihr Handy an einem sicheren Ort auf – vorzugsweise fern von allem, was brennen kann.

Am sichersten ist es, wenn Sie Ihr Gerät zu einem Fachmann für technische Reparaturen bringen. Er verfügt über die nötigen Werkzeuge, um den Akku sicher zu entfernen und zu ersetzen. Außerdem kann er den Akku umweltgerecht entsorgen. Wenn Ihr Smartphone noch unter Garantie oder Versicherung steht, wenden Sie sich am besten an den Netzbetreiber, den Hersteller oder das Versicherungsunternehmen.

Herstellerdefekte lassen sich nicht vermeiden, aber es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Probleme zu minimieren und die Lebensdauer Ihrer Batterie zu verlängern:

  • Lassen Sie Ihr Gerät nicht am Ladegerät hängen. Lithium-Ionen-Akkus sind für den Zyklus Entladung und Wiederaufladung ausgelegt. Wenn Sie den Akku also ständig an der Steckdose lassen, kann er seine Kapazität nicht voll ausschöpfen. Das ist besonders wichtig für Laptop-Akkus, die zu Hause oder im Büro verwendet werden.
  • Verwenden Sie das richtige Ladegerät. Manchmal geht das Original-Ladegerät verloren oder wird beschädigt und ein neues muss her. Die Wahl eines billigen Ladegeräts mag günstig erscheinen, aber es hat möglicherweise nicht die gleiche Leistung und könnte Ihren Akku oder Ihr Gerät beschädigen.
  • Ersetzen Sie die Batterie, wenn sie beschädigt ist oder nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte. Alle Batterien gehen irgendwann kaputt. Wenn es also Anzeichen gibt, sollten Sie handeln und diese ersetzen.
  • Vermeiden Sie hohe Temperaturen. Hitze und Feuchtigkeit können Ihrem Akku schaden. Lassen Sie Ihr Telefon also nicht in einem heißen Auto liegen. Wenn Ihr Gerät längere Zeit nicht benutzt wird, lagern Sie es an einem kühlen und trockenen Ort.
  • Vermeiden Sie physische Schäden. Jeder lässt mal aus Versehen sein Handy fallen, aber passen Sie auch in Hinblick auf die Akkusicherheit auf, dass so etwas nicht zu oft vorkommt. Wenn Sie Ihr Gerät auf harte Oberflächen fallen lassen, kann dies zu internen Kurzschlüssen führen, die den Akku ernsthaft beschädigen können. Verwenden Sie daher immer eine Schutzhülle, die einen Aufprall abfedern und Ihr Gerät vor Schäden bewahren kann.
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(isba)