Handystrahlung - wie gefährlich ist sie wirklich?

Handystrahlung - gibt es das überhaupt? Und wenn ja, muss ich mich schützen? Wir erklären Ihnen alle wichtigen Fakten!

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Cornelia Möhring

Ein beliebtes Diskussionsthema ist die Handystrahlung: Was kann sie bewirken? Wie kann ich mich davor schützen? Aber vor allem die wichtigste Frage: Gibt es sie überhaupt? Im Folgenden versuchen wir etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Fälschlicherweise erfolgt bei dem Wort "Handystrahlung" direkt die Assoziation zu radioaktiver Strahlung. Dies ist aber nicht der Fall. Smartphones kommunizieren über elektromagnetische Wellen. So sind Sie im Mobilfunknetz verbunden. Es gibt immer wieder Diskussionen, ob diese elektromagnetischen Wellen schädlich für den menschlichen Körper sein können oder nicht.

Beispielsweise wurde Anfang 2017 einer Klage in Italien stattgegeben, der zufolge ein Mann durch berufliche Dauernutzung des Handys einen Hirntumor bekommen haben soll. Dabei handelte es sich allerdings um einen gutartigen Tumor - also keinen Krebs. Außerdem musste der Italiener tatsächlich beruflich bedingt mehrere Stunden am Tag permanent mit dem Handy telefonieren.

Es tauchen immer wieder Studien auf, die eine tatsächliche Schädlichkeit der elektromagnetischen Wellen nachgewiesen haben wollen. In diesen Fällen sind die Probanden bei bzw. nach Handynutzung besonders müde oder klagen über Kopfschmerzen. Bisher konnte allerdings in keiner einzigen Studie die Diagnose "Elektro-Sensitivität" eindeutig nachgewiesen werden. 2016 wurden einige spezifischere Studien durchgeführt. Eine der Studien untersucht die Korrelation zwischen Handystrahlung und Krebs-Entstehung. Eine andere setzt sich mit einem möglichen Zusammenhang von Handystrahlung und verminderter Spermienproduktion auseinander.

Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hat eine Studie durchgeführt, die die Langzeitwirkung von Elektrosmog auf den menschlichen Körper beachten soll. Es konnten keine tatsächlichen Zusammenhänge zwischen Handynutzung und verschlechterter Gesundheit festgestellt werden. Allerdings gibt es trotz allem keine vollständige Entwarnung: Zur Verbeugung möglicher Schäden wurde der SAR-Wert entwickelt. SAR steht für "spezifische Absorptionsrate" und beschreibt, wie stark sich das Gewebe erwärmt, das in Kontakt mit dem Smartphone steht.

Wir haben für Sie einige wichtige Grundregeln zusammengestellt:

Nicht in Panik verfallen

Auch, wenn immer und immer wieder über Handystrahlung diskutiert wird - Fakt ist: Bisher gelang es noch niemandem, eine Schädlichkeit der Strahlung - beispielsweise in Zusammenhang mit Krebs - tatsächlich nachzuweisen!

Handy bewusster nutzen

Um wirklich sicher zu gehen, können Sie die Handynutzung gerne einschränken. Solange Sie Ihr Handy aber nicht 24/7 am Ohr haben, sind Risiken nach momentanem Kenntnisstand aber unwahrscheinlich. Es wird zudem empfohlen, das Handy nicht mit ins oder ans Bett zu nehmen. Inwiefern dies eine Wirkung zeigt, ist aber nicht nachgewiesen.

Kein Handy für Kinder

Wenn es sich vermeiden lässt, sollten Sie - metaphorisch und auch bildlich gesprochen - Ihrem Kind nicht direkt ein Handy mit in die Wiege legen. Eine mögliche Gefahr ist bisher nicht nachgewiesen, aber dennoch sollte man keine Risiken eingehen.

Auf SAR-Werte achten

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat eine Liste mit SAR-Werten für gängige Handymodelle herausgegeben. Dort können Sie bequem Ihr Smartphone überprüfen. Die SAR-Liste finden Sie hier.

Mehr Infos

(como)