Schriftarten erkennen: Diese Tools gibt es

Sie möchten wissen, welche Schriftart eine Webseite nutzt? Wir stellen Ihnen Tools vor, mit denen Sie das herausfinden.

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(Bild: TippaPatt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
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Sie sind im Internet auf eine hübsche Schriftart gestoßen? Die richtige Software findet für Sie heraus, welche es genau ist. Mit etwas Glück ist die Schriftart frei verfügbar und Sie können sie künftig selbst verwenden. In diesem Artikel lernen Sie eine Auswahl passender Tools kennen. Da keins davon unfehlbar ist, kann es hilfreich sein, mehrere Programme parallel zu nutzen.

Oft brauchen Sie nur ein Foto von einer Textstelle, um die verwendeten Schriftarten zu erkennen. Das Bild laden Sie auf einer der Seiten hoch, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen. Je nach Anbieter müssen Sie noch einige Einstellungen machen, bevor das Bild analysiert wird.

Hinweis: Idealerweise sollte das Bild nur eine Schriftart enthalten, die zudem horizontal ausgerichtet ist. Außerdem sollte der Kontrast zwischen Text und Hintergrund groß sein, vorzugsweise schwarze Schrift auf weißem Hintergrund. Am besten nutzen Sie Screenshots, aber auch gute Fotos von gedruckter Schrift können funktionieren. Die einzelnen Anbieter geben Ihnen in der Regel Tipps, wie Sie die besten Ergebnisse erzielen.

WhatTheFont
Bei WhatTheFont laden Sie das Bild von Ihrem Text als PNG oder JPG hoch. Dann können Sie wählen, welcher Teil Ihres Bildes analysiert werden soll. Starten Sie die Analyse über den blauen Button mit dem weißen Pfeil. Anschließend zeigt Ihnen die Webseite passende Ergebnisse an.

In unserem Test mit drei verschiedenen Word-Standardschriften war das Tool relativ treffsicher. Zwar fand es nicht immer die Original-Schriftart, aber stets gut passende Alternativen. Allerdings zeigt WhatTheFont viele kostenpflichtige Schriften an, die Sie direkt beim Anbieter der Webseite erwerben sollen. WhatTheFont gibt es auch als App, damit können Sie fragliche Texte direkt mit dem Handy fotografieren und identifizieren.

WhatTheFont verlinkt in den Ergebnissen die eigenen Schriften, kostenlose Versionen sind selten dabei.

WhatFontIs
Auch bei WhatFontIs laden Sie einen Screenshot hoch, als JPG, GIF, PNG oder SVG. Dann folgen mehrere Schritte, die Sie stets mit einem Klick auf "Next Step" beenden. Zuerst wählen Sie den Textabschnitt aus, der analysiert werden soll. Anschließend können Sie Ihr Foto noch optimieren, indem Sie Kontrast und Helligkeit anpassen und gegebenenfalls das Bild drehen. Außerdem können Sie der Software helfen, die einzelnen Buchstaben auseinanderzuhalten, indem Sie mit der Maus Striche dazwischen ziehen.

Optimieren Sie Ihr Bild und ziehen Sie Striche zwischen den einzelnen Buchstaben, um der Software zu helfen.

Dann folgt ein letzter Schritt: WhatFontIs erkennt einzelne Buchstaben, liegt dabei aber auch oft falsch oder zerlegt einen Buchstaben. Hier können Sie helfen, indem Sie die Zeichen richtig identifizieren und gegebenenfalls zusammensetzen. Ganz unten können Sie sogar auswählen, dass nur kostenlose Schriftarten ausgegeben werden sollen ("Display only free fonts"). In unserem Test fand das Tool zwar nicht unbedingt die richtige Schriftart, aber stets sehr ähnliche. Allerdings nervte es mit aufdringlicher Werbung.

Sie können die Software korrigieren, wenn sie Buchstaben falsch trennt oder identifiziert.

Font Matcherator
Auch beim Font Matcherator laden Sie zunächst Ihr Bild hoch. Dann wählen Sie, welchen Textteil die Software analysieren soll. Klicken Sie anschließend auf "Matcherate it!". Sie bekommen nun unten die ersten Ergebnisse angezeigt. Per Klick auf "Manually Adjust" können Sie aber – ähnlich wie bei WhatFontIs – die einzelnen Buchstaben identifizieren, falls die Software dabei falschlag.

Der Matcherator fand in unserem Test nicht die korrekten, aber passende Schriftarten. Leider ist es nicht möglich, ausschließlich nach frei verfügbaren Schriften zu suchen. Dafür ist unter jeder Schriftart verlinkt, wo diese zu finden (und zu erwerben) ist.

Klicken Sie auf "Matcherate It!", um Ihr Foto analysieren zu lassen.

Wenn Sie sich mit den Merkmalen von Schrift auskennen oder sich näher damit beschäftigen möchten, testen Sie Identifont. Damit können Sie nicht nur Schriftarten erkennen, die Ihnen irgendwo aufgefallen sind, sondern auch eine Schriftart finden, die ganz Ihren Vorstellungen entspricht. Identifont führt Sie dafür Schritt für Schritt durch einen Fragenkatalog.

Sie finden die Funktion auf der Identifont-Webseite ganz links unter "Fonts by Apperearance". Zu den Fragen gehört etwa, ob die Schrift Serifen hat oder wie einzelne Großbuchstaben wie das J oder Q aussehen. Die Antwortmöglichkeiten werden stets mit Beispielbildern verdeutlicht, Sie haben aber immer auch die Möglichkeit, "Not Sure" anzuklicken, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Links sehen Sie die bereits beantworteten Fragen, in der Mitte die aktuelle Frage und rechts die infrage kommenden Schriftarten.

Am rechten Rand werden Ihnen laufend mögliche passende Ergebnisse angezeigt, die mit jeder Antwort weiter eingegrenzt werden. Je nachdem, wie genau Sie die Fragen beantworten konnten, bekommen Sie am Ende wenige passende Ergebnisse. In unserem Test funktionierte das sehr gut, unter den drei Ergebnissen waren die korrekte und eine Schriftart derselben Familie. Zusätzlich erfahren Sie, wer die Schriftart entwickelt hat und wo Sie sie bekommen.

Neben dem Fragebogen können Sie bei Identifont auch auf anderen Wegen Schriften finden: Sie können den Namen einer Schriftart eingeben und nach genau dieser oder einer ähnlichen suchen. Außerdem können Sie gezielt nach einer Schrift suchen, die ein bestimmtes Zeichen enthält oder die von einem bestimmten Designer stammt.

Bei Identifont können Sie auf verschiedene Weise nach Schriftarten suchen.

Auch mithilfe einer Erweiterung für Ihren Browser können Sie Schriftarten analysieren, die auf Webseiten verwendet werden. So gibt es auch das Angebot von WhatFontIs als Erweiterung für Google Chrome. Weitere Add-ons lernen Sie nun kennen.

Fount
Gehen Sie auf die Seite von Fount und ziehen Sie das kleine Icon in Ihre Lesezeichen-Leiste. Nun können Sie auf jeder beliebigen Webseite auf das Fount-Icon klicken. Dadurch wird Ihr Mauszeiger zum Fadenkreuz und Sie können die fragliche Schrift markieren. Anschließend wird Ihnen oben rechts das Ergebnis der Analyse angezeigt.

Um Fount zu nutzen, ziehen Sie den kleinen "Fount"-Button von der Webseite in Ihre Lesezeichenleiste.

Font Finder (Firefox)
Installieren Sie das Add-on. Klicken Sie dann auf das entsprechende Icon oben rechts und wählen Sie anschließend den fraglichen Text aus. Es öffnet sich ein Fenster mit einer umfassenden Analyse der Schrift. Alternativ können Sie erst den fraglichen Text markieren und dann einen Rechtsklick darauf machen. Im Kontextmenü wählen Sie die Option "Font Finder" und anschließend "Analyze selection".

Mit dem Add-on "Font Finder" können Sie in Firefox Schriften erkennen. Klicken Sie auf das Icon oben rechts, um das Add-on zu aktivieren.

WhatFont (Firefox, Chrome, Safari)
Diese Browsererweiterung gibt es für Firefox, Chrome und Safari. Einmal installiert, aktivieren Sie sie über das Icon oben im Browser. Anschließend fahren Sie mit der Maus über den fraglichen Text, WhatFont blendet Ihnen dann den Namen der Schriftart ein. Per Klick öffnet sich ein kleines Fenster mit zusätzlichen Informationen zu Farbe, Schriftgröße und Zeilenhöhe.

Die Erweiterung "WhatFont" gibt es für Google Chrome, Firefox und Safari.
Mehr Infos

(gref)