Screenshots unter Linux anfertigen - so klappt's

Bildschirmfotos können Sie mit den integrierten Werkzeugen erstellen oder komfortabler mit einem separaten Tool.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky

Für Bildschirmfotos bieten die meisten Linux-Distributionen eingebaute Hilfsmittel – die aber oft nur für das Nötigste reichen. Bessere Möglichkeiten bieten separate Programme. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, wie Sie Screenshots mit Standard-Tools und externe Programme machen können.

So ziemlich jede Linux-Distributionen dürfte zumindest zwei Möglichkeiten mitbringen, den Bildschirm oder Teile davon "abzufotografieren", sprich Screenshots zu machen. Der Klassiker ist die gute alte Druck-Taste: Klicken Sie auf der Tastatur auf [Druck] und schon wird – in aller Regel – ein Screenshot des gesamten Bildschirms aufgenommen. Dieser landet entweder ohne weitere Informationen in der Zwischenablage oder es öffnet sich ein Dialog zum Speichern des Bilds. Im ersten Fall müssen Sie eine Bildbearbeitung wie Gimp öffnen, ein neues, leeres Dokument erstellen und das Bild dann aus der Ablage einfügen. Um nur das aktuelle Fenster aufzunehmen, benutzen Sie die Tastenkombination [ALT] + [Druck].

Ein wenig komfortabler wird es mit den meist ebenfalls bereits vorhandenen grafischen Hilfsmitteln: Suchen Sie im Startmenü Ihrer Distribution nach "Screenshot" oder "Bildschirmfoto". Nehmen wir als Beispiel Linux Mint, so erscheint ein simpler Dialog mit Optionen für die Aufnahme des ganzen Desktops, einzelner Fenster oder eines manuell gezogenen Bereichs. Zudem lässt sich noch eine Verzögerung einschalten; die ist praktisch, wenn Sie zum Beispiel ein offenes Menü screenshotten wollen – andernfalls würde es sich schließen, sobald Sie das Screenshot-Tool aufrufen.

Das Mint-Standardwerkzeug genügt für die meisten Fälle.

Der Nachteil auch dieser Lösung: Zum einen fehlt es an Optionen und zum anderen schließt sich das Programm nach einem Screenshot automatisch – möchten Sie 20 Bilder erstellen, ist das mehr als nur nervig.

Eine wunderbare Lösung für alle, die ein paar Ansprüche mehr haben, ist das Programm Shutter, das Sie einfach über das Software-Center oder den Befehl "sudo apt-get install shutter" installieren können. Shutter verfügt über dieselben Features, wie das bereits vorgestellte Mint-Standardwerkzeug. Aber es kann eben deutlich mehr: Es bleibt – natürlich – auch nach einem Shot im Vordergrund, kann einzelne Fenster direkt aus der Programmoberfläche erfassen, andere (virtuelle) Desktops ablichten und zeigt alle erstellten Bilder selbst in Tabs dar. Praktisch für präzises Arbeiten: Beim Screenshot eines selbst gewählten Bereichs gibt es ein kleines Lupen-Fenster, über das Sie Kanten und Ecken pixelgenau anvisieren können.

Shutter bietet wesentlich mehr Features als die Distri-Standards.

Zudem lassen sich Bilder direkt in Shutter mit ein paar nützlichen Filtern versehen: Öffnen Sie dazu den Menüpunkt "Eine Erweiterung starten ..." aus dem Menü "Bildschirmfoto". Hier stehen Ihnen dann Filter für Dinge wie Schlagschatten, Rahmen oder Wasserzeichen zur Verfügung. Wenn Sie mit dem Shotten und der Bearbeitung durch sind, dürfen Sie die Bilder zudem auch noch in nahezu jedem Format speichern, unter anderem auch PDF, sie per Mail verschicken oder zu Diensten wie Dropbox oder Imgur exportieren.

Wenn Sie nur alle Jubeljahre mal einen einzelnen Screenshot benötigen, werden Sie mit der Druck-Taste schon weit kommen, allen regelmäßigen Nutzern sei aber Shutter dringend ans Herz gelegt. Übrigens: Natürlich gibt es noch etliche andere Tools und viele Desktop-Umgebungen bringen eigene Screenshot-Tool-Varianten mit sich – aber Shutter ist eine gute, überall verfügbare Lösung, die auch professionellen Ansprüchen gerecht wird.

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(anka)