Vendor Lock-in - was ist das?

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, worum es sich beim sogenannten Vendor Lock-in handelt.

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(Bild: Oleksiy Mark/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thobias Marr

Der Begriff Vendor Lock-in steht für einen Effekt, bei dem ein Kunde eines genutzten Produktes oder einer Dienstleistung daran gehindert wird, den Anbieter zu wechseln. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, worum es beim Vendor Lock-in im Detail geht.

Der sogenannte Vendor Lock-in-Efekt tritt auf, wenn Unternehmen (Software)-Produkte oder Services anbieten, die innerhalb des firmeneigenen Ökosystems gut funktionieren und in Verbindung mit anderen Produkten des gleichen Herstellers weitere Vorteile bieten, jedoch beim Wechsel auf andere Produkte Probleme bereiten. Dadurch wird der Kunde quasi beim Anbieter "eingesperrt", da ein Wechsel des Herstellers oder des Produkts zu Kosten führen würde. Die Probleme entstehen dabei meist durch die proprietären Technologien, also den "hauseigenen" Entwicklungen, die dem Betriebsgeheimnis unterliegen und somit der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Diese Technologien sind mit denen der Wettbewerber nicht oder nur sehr eingeschränkt kompatibel.

Aber auch vertragliche Beschränkungen können unter Umständen zu einem Vendor Lock-in führen. Meist kommen Vendor Lock-ins in den Anfangsphasen neuer Technologien zustande, wenn noch keine Standards für entsprechende Entwicklungen bestehen und die Hersteller somit jegliche Entwicklerfreiheiten haben.

Bekanntes Beispiel ist der Soft- und Hardwarehersteller Apple, der dafür bekannt ist, dass die Produkte des Hauses nahezu perfekt miteinander harmoniere - in Verbindung mit Geräten anderer Hersteller jedoch nicht.

Auch Provider von Cloud-Diensten sind vom Vendor Lock-in-Effekt betroffen, da die verschiedenen online-basierten Speicherplattformen nicht untereinander kompatibel sind. Der Kunde muss bei einem Anbieterwechsel den umständlichen Weg gehen, seine Daten aus der alten Cloud in die neue zu migrieren. Dies hält viele Kunden oft davon ab, den Schritt des Wechsels überhaupt zu wagen.

Das beste Mittel, einen Vendor Lock-in zu vermeiden, ist das sorgfältige Prüfen des Providers. Möchten Sie einen Service nutzen, informieren Sie sich so gut es geht über die Funktionen und Möglichkeiten des Anbieters.

Lesen Sie die AGB des Herstellers/Anbieters und fragen Sie im Zweifelsfall persönlich nach, wenn Ihnen etwas nicht verständlich ist.

Recherchieren Sie Standards, die für Technologien Ihres jeweiligen Anwendungszwecks existieren. Prüfen Sie, ob Ihr gewählter Anbieter nach diesen Standards arbeitet.

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(thom)