Was ist DECT? - Wir erklären den Telefonstandard

In unseren tipps+tricks erfahren Sie, was DECT bedeutet und was der Standard für schnurlose Telefone ermöglicht.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Michael Mierke
Inhaltsverzeichnis

DECT steht für "Digital Enhanced Cordless Telecommunications" (deutsch: verbesserte digitale schnurlose Telekommunikation) und stellt einen internationalen digitalen Standard für drahtlose Telekommunikation dar. Besonders in Privathaushalten sind DECT-Telefone immer häufiger vorzufinden. Was DECT-Telefone eigentlich sind, welchen Komfort der Standard mit sich bringt und weiteres, erfahren Sie in dem folgenden Beitrag.

Hinter DECT steht der aktuelle Standard für schnurlose Sprach- und Datenkommunikation. Ein DECT-Telefon nutzt Frequenzbereiche unterhalb von 2,45 GHz und ist daher störfest gegenüber höheren Frequenzen von etwa WLAN oder Bluetooth. Seit 2009 ist die Betriebserlaubnis anderer Schnurlostelefone erloschen, weil deren Frequenzbänder anderweitig vergeben wurden. Das heißt, dass die DECT-Technologie in Deutschland seitdem der einzige genutzte Funkübertragungsstandard für den Einsatz von Funktelefonen ist. Frühere Vorgänger des Funkstandards von schnurlosen Telefonen sind CT1+ und CT2. Dabei sind DECT-Telefone im Gegensatz zu Smartphones in ihrer Reichweite begrenzt und müssen immer mit einer Basisstation verbunden werden, um zu funktionieren.

Ein DECT-System besteht also immer aus zwei Komponenten, welche ständig in Kommunikation miteinander stehen. Einerseits ist es das schnurlose Telefon an sich, welches auch als Mobilteil bezeichnet wird und andererseits einer Basisstation, auch Fixed Part genannt. Die DECT-Basisstation bildet die Brücke zwischen dem Telefon- und Internetanschluss und dem Mobilteil. Das kann entweder die mitgelieferte Basisstation des Herstellers sein oder auch Ihr Router, sofern er die DECT-Funktion unterstützt.

Ob Ihr Router DECT unterstützt, sehen Sie häufig schon an seiner Beschriftung und an den Lampen. Sobald ein Telefon verbunden ist, würde hier die DECT-Lampe ebenfalls grün leuchten.

Wenn Sie sich außerhalb eines bestimmten Radius der Basisstation befinden, kann das Signal abbrechen. Innerhalb von Gebäuden liegt die Reichweite bei bis zu 50 Metern und im Freien sogar bei bis zu 300 Metern. Ein DECT-Telefon, das also ein schnurloses, ortsgebundenes Telefon darstellt, kann mit einer oder mehreren Basisstationen verbunden werden. Die DECT-Basisstation lädt den Akku auf und lässt sich auch mit dem Router verbinden, sodass Anrufe im gesamten Haushalt empfangen werden können. Zudem ist dort häufig ein Anrufbeantworter integriert. Kurz gesagt, ist DECT für Festnetztelefone das, was das WLAN für das Internet darstellt.

Tipp: Wie Sie ein DECT-Telefon mit Ihrer FritzBox verbinden, lesen Sie hier.

  • Solide Reichweite (Innen bis zu 50 Meter, draußen bis zu 300 Meter)
  • Im Vergleich zu älteren Standards verbesserte Tonqualität
  • Energiesparend
  • vom WLAN unabhängiger Frequenzbereich
  • sicher gegenüber Abhörversuchen

Wie andere Funkstandards senden DECT-Systeme auch elektromagnetische Strahlung auf die Umwelt bzw. auch auf den Menschen aus. Die Basisstation sendet kontinuierlich ein Signal ab, während das Mobilteil nur bei einem aktiven Telefonat ein Signal sendet. Die spezifische Absorptionsrate (SAR) bei einem DECT-Gerät liegt aber unter der maximal vorgesehen Belastung von 2 W/kg. Im Durchschnitt haben DECT-Geräte einen Wert von 0,05-0,1 W/kg. Die Dauerstrahlung der DECT-Systeme ist seit Jahren ein diskutiertes Thema, welches u.a. auch durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) kritisiert wurde. Die Hersteller haben anschließend Auflagen erhalten, um die Strahlung zu reduzieren. Dadurch haben sich Labels wie ECO-Modus oder auch ECO+ etabliert, die die Strahlung im Standby-Betrieb weiter reduzieren sollen. Im Vergleich zu Smartphones liegen die maximal erlaubten Grenzwerte der Strahlung von DECT-Telefonen zwar höher, die meisten der aktuellen DECT-Geräte haben aber geringere Strahlungswerte.

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(mimi)