Was ist Dropshipping?

In diesem Artikel klären wir die Frage, worum es sich beim sogenannten Dropshipping handelt.

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(Bild: Nice to meet you / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thobias Marr
Inhaltsverzeichnis

Wenn Sie sich mit dem Thema E-Commerce auseinandersetzen, werden Sie früher oder später auf den Begriff des Dropshipping stoßen. Doch was hat es damit überhaupt auf sich? Wir gehen der Frage auf den Grund.

Als sogenanntes Dropshipping wird eine Art des Online-Handels bezeichnet, bei der der Online-Händler Artikel anbieten, ohne sie überhaupt auf Lager zu haben. Der Dropshipping-Anbieter bestellt die Ware nach Erhalt der Bestellung des Kunden über den Onlineshop direkt beim Großhändler oder Hersteller, der sie dann wiederum direkt an den Kunden verschickt. Der Dropshipper verkauft also ohne direkten Kontakt zum Artikel und benötigt somit auch kein eigenes Lager. Im Grunde ist das Dropshipping eine Dienstleistung des Großhändlers oder des Herstellers an den jeweiligen Shop. Im Idealfall merkt der Kunde nicht einmal, dass das bestellte Produkt gar nicht vom Verkäufer direkt stammt. Das Paket soll nur das Logo und die Absenderadresse des Shops, in dem das Produkt gekauft wurde, zeigen.

Dropshipping wird mittlerweile auf verschiedene Arten betrieben. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen dem Fulfillment durch ein Großhandels- oder durch ein Konsignationslager. Die erste Variante zeichnet sich dadurch aus, dass der Dropshipping-Anbieter Zugriff auf den gesamten Warenbestand des Großhändlers hat. Ist ein Artikel im Lager des Großhändlers nicht mehr vorrätig, kann auch die Bestellung im Shop des Dropshippers nicht mehr ausgeführt werden. Bei der zweiten Variante des Dropshippings stellt der Großhändler dem Dropshipping-Anbieter einen eigenen Bereich im Lager zur Verfügung, der nur für Artikel des Online-Shops reserviert ist. Dadurch entstehen dann aber auch zusätzliche Kosten für den Online-Händler, da die Einrichtung des exklusiven Lagerbereiches natürlich ebenfalls Geld kostet.

Ein großer Vorteil für Dropshipping-Anbieter ist der geringe Aufwand an Eigenkapital. Es müssen weder Räumlichkeiten für das Unternehmen gemietet werden, noch muss zusätzliches Personal bezahlt werden. Außerdem muss der Online-Händler nicht in Vorleistung für seine Produkte gehen. Lediglich Webseite bzw. der Online-Shop und die evtl. zugehörige App muss programmiert und unterhalten werden (Kosten für Domain und Speicherplatz). Es gibt sogar vorgefertigte Komplettlösungen für erfolgreiches Dropshipping bei verschiedenen Anbietern. Der Anbieter Shopify bietet seinen Kunden Komplettpakete für Dropshipping-Shops an.

Der Vorteil des Dropshippings, kein eigenes Lager und keine eigenen Produkte besitzen zu müssen, ist auch gleichzeitig der Nachteil: Dadurch, dass der Verkäufer seine Ware nie zu Gesicht bekommt, fehlt ihm auch jegliche Kontrolle über das Produkt und den Versand. Die Qualität der Ware kann vom Online-Händler selbst nicht beurteilt werden. Gerade bei Artikeln aus China ist diese oft nicht zufriedenstellend. Es besteht also das Risiko von unzufriedenen Kunden und auch vielen Retouren. Das Retourenmanagement im Dropshipping-Business ist ebenfalls eine logistische Herausforderung. Außerdem ist die Konkurrenz im Dropshipping-Markt riesig. Viele Händler verkaufen die gleichen Produkte. Um langfristig Erfolg im Dropshipping-Business zu haben, sollten Händler daher Geld und Zeit in das sogenannte "Branding" Ihrer Produkte investieren, um ein Alleinstellungsmerkmal der angebotenen Waren sicherzustellen.

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(thom)