Was ist RDS?

Sie sind über die Abkürzung RDS gestolpert und fragen sich, was dahintersteckt? Wir erklären es Ihnen.

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(Bild: Slava Dumchev/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Wer sich mit seinem Autoradio oder der Radiofunktion auf dem Smartphone beschäftigt, stößt schnell auf die Abkürzung RDS. In diesem Artikel erfahren Sie, was die Abkürzung bedeutet und welche Funktionen RDS bietet.

RDS ist die Abkürzung für Radio Data System (zu Deutsch etwa "Radiodatensystem"). Es ist ein System zur Übertragung von digitalen Daten über den analogen UKW-Rundfunk (Ultrakurzwelle) und existiert seit 1988. Per RDS-Technik übermitteln die Rundfunkanstalten Zusatzinformationen zum laufenden Radioprogramm. So ermöglicht RDS spezielle Funktionen, unter anderem:

  • AF (Alternative Frequency): Falls die aktuelle Frequenz eines Senders zu schwach ist, wechselt das Radio zu einer alternativen, besseren Frequenz des Senders.
  • CT (Clock Time): Die Radiouhr wird entsprechend dem Radiosender eingestellt.
  • EON (Enhanced Other Network): Das Radio wechselt für die Dauer der Verkehrsmeldungen zu einem anderen Sender einer Sendergruppe (etwa NDR, BR,...), falls der aktuelle Sender keinen Verkehrsfunk bietet.
  • PSN (Programme Service Name): Der Name des Radiosenders wird übertragen und kann etwa vom Autoradio angezeigt werden.
  • PTY (Programme Type): Die Sender werden Genres zugeordnet (etwa Pop, Nachrichten,...).
  • REG ON/OFF: Regionale Sender haben ein relativ eng begrenztes Sendegebiet. Kommen Sie in dessen Randgebiet, schaltet das Radio oft automatisch zu einem Sender um, von dem es ein stärkeres Signal empfängt. Mithilfe dieser Funktion können Sie das verhindern und Ihren Regionalsender auch bei schlechterem Empfang hören.
  • RT (Radio Text): Neben dem Sendernamen werden weitere Informationen über das Programm übermittelt, etwa Liedtitel und -interpret, Kontaktdaten oder Schlagzeilen. Diese können etwa auf dem Display des Autoradios angezeigt werden.
  • TA (Traffic Announcement): Verkehrsfunk wird immer in einer bestimmten Lautstärke ausgegeben; andere Audio-Funktionen (CD, AUX,...) werden automatisch unterbrochen.
  • TMC (Traffic Message Channel): Per RDS werden permanent aktuelle Verkehrsmeldungen und -warnungen übertragen, die geeignete Radios oder Navigationsgeräte ausgeben können. Letztere können auch die Route automatisch an die Meldungen anpassen.
  • TP (Traffic Programme): Bei aktuellen Verkehrsmeldungen werden CD, AUX oder andere Audio-Funktionen automatisch unterbrochen, das Radio wird laut gestellt und wechselt zum Verkehrsfunk. Beim Sendersuchlauf werden nur ausgewiesene Verkehrsprogramme gefunden.

Viele dieser speziellen Funktionen können Sie an einem RDS-fähigen Radio an- und ausschalten, einige werden automatisch genutzt. Manche älteren Geräte können nicht alle RDS-Funktionen nutzen; außerdem berücksichtigen nicht alle Rundfunkanstalten sämtliche Funktionen. So senden manche Radiosender etwa keine Zusatzinformationen zu Liedtiteln und -interpreten.

Seit 2017 gibt es eine neue Version des Systems, RDS2. Hierfür sind andere Chips in Radiogeräten nötig, weshalb weniger Geräte mit RDS2 kompatibel sind. Der alte Standard RDS wird aber parallel weitergenutzt.

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(gref)