WordPress vs. Drupal - ein Vergleich

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Content-Management-Systeme WordPress und Drupal.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Thobias Marr
Inhaltsverzeichnis

Wenn Sie Webseiten erstellen und pflegen möchten, ist ein gutes Content-Management-System - kurz CMS - eine große Hilfe, um Ihre Internetpräsenz bestmöglich aufzubauen, zu erhalten und mit Inhalten zu füllen. Als Marktführer der kostenlosen CMS steht WordPress unangefochten an der Spitze. Den schon älteren Konkurrenten Drupal gibt es bereits seit dem Jahr 2000, konnte sich aber nie gegen den CMS-Giganten WordPress durchsetzen. Wir vergleichen beide Systeme miteinander und zeigen Ihnen, welches CMS für welchen Zweck besser geeignet ist.

Zunächst einmal sind sowohl WordPress als auch Drupal sogenannte Content-Management-Systeme - also Systeme, mit denen Content, oder auch einfach der Inhalt Ihrer Webseite erzeugt, verwaltet, und bearbeitet werden kann. Beide CMS sind dabei Open Source, also quelloffen, und bieten Plug-ins an, um Funktionalitäten zu erweitern oder Features hinzuzufügen. Themes und Designs sind ebenfalls bei beiden Systemen verfügbar. Auch sind beide CMS in Ihrer Grundfunktionalität kostenlos.

Der Marktführer WordPress kann allein durch seine Bekanntheit mit einer sehr großen Community an Webdesignern und -Entwicklern punkten, was auch für eine sehr große Vielfalt an meist frei verfügbaren Themes und Designs sorgt, mit denen man sein Webprojekt nach seinen Wünschen gestalten kann. Außerdem überzeugt das CMS vor allem Einsteiger durch die einfache Installation und Bedienung. Ein großer Vorteil bei der Benutzung von WordPress ist also die Benutzerfreundlichkeit. Das Dashboard, also der zentrale Verwaltungsbereich von WordPress, sorgt für Übersichtlichkeit und eine einfache Navigation. Auch Einsteiger bzw. Anwender ohne viel Hintergrundwissen im Bereich Webentwicklung können hier schnell zu brauchbaren Ergebnissen kommen. Sowohl einfache Projekte, wie Blogs oder kleinere Websites, als auch komplexe Plattformen lassen sich mit WordPress realisieren. Ein weiterer Vorteil von WordPress ist die Erweiterbarkeit. Auch wenn WordPress im Vergleich zu Drupal auch an nicht professionelle Nutzer gerichtet ist, können durch die vielen Plug-ins und Themes sehr komplexe und umfangreiche Webumgebungen entwickelt werden. Weiterer Pluspunkt ist die große, global vernetzte Community aus vielen Entwicklern und Designern, bei denen Sie sich im Falle von Problemen Unterstützung holen können.

Einen Negativaspekt kann bei WordPress die Sicherheit darstellen. Durch die große Vielfalt an Plug-ins und Erweiterungen werden leider auch Sicherheitslücken in das CMS gebracht. Über 55 % aller bekannten Angriffspunkte für Hacker gehen auf Plug-in-Schnittstellen zurück. So sind knapp 75 % aller gehackten Websites mit WordPress erstellt. Achten Sie also darauf, Plug-ins sorgfältig auszuwählen und wenn möglich auf Drittanbieter zu verzichten.

Die WordPress-Startseite mit dem Navigationsbereich links ist übersichtlich und erleichtert Anfängern den Einstieg in die Software. Nach erfolgreicher Anmeldung sind Sie sofort startklar und können mit Ihrem ersten Projekt beginnen.

Das eher weniger populäre CMS Drupal ist, wie auch der Konkurrent WordPress, ein Open-Source-System und bietet ebenfalls eine große Auswahl an Themes und Tools für die Erstellung von Online-Content. Bei Drupal liegt der Fokus auf die Erstellung von sozialen Netzwerken - diese lassen sich besonders leicht durch vorgefertigte Module entwerfen. Aber auch andere Projekte können mit dem Tool uneingeschränkt erstellt und instandgehalten werden. Ein großer Vorteil von Drupal ist also die Möglichkeit, das Tool universell und stets im professionellen Umfeld einsetzen zu können, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen. Insgesamt bietet Drupal einfach flexiblere Design-, Inhalts- und Programmiermöglichkeiten.

Im Gegensatz zu WordPress ist Drupal allerdings nicht so anfängerfreundlich und die Einarbeitung in das CMS benötigt etwas Zeit. Ein weiterer großer Vorteil einer Drupal-Webseite ist die Sicherheit. Die Methoden, um Angriffe auf Webseiten abzuwehren, sind bei Drupal so gut, dass der Anteil der Drupal Webseiten lediglich bei 2 % liegt.

Drupal können Sie auf zwei Arten ausprobieren: Entweder, Sie entscheiden sich für eine Online-Demo, die ohne Installation auskommt, oder Sie installieren die kostenlose Open-Source-Software direkt auf Ihrem Computer. Die Online-Version wird allerdings über einen Provider angeboten, bei dem Sie sich dann noch einmal zusätzlich registrieren müssen.

Wie können Sie das richtige CMS für sich finden? Die Wahl hängt vor allem davon ab, welche Ziele Sie verfolgen. Möchten Sie sich auf kleinere Projekte mit eher schlichtem Design beschränken? Wie viele Erweiterungsmöglichkeiten und Plug-ins benötigen Sie? Sind Sie Anfänger und legen Wert auf eine intuitive, einfache Bedienung? Als Entscheidungshilfe haben wir die wichtigsten Daten zu WordPress und Drupal in dieser Vergleichstabelle zusammengefasst:

WordPress Drupal
Marktanteil 65 % 2 %
Themes über 8000 über 2500
Erweiterungen ca. 60.000 Plugins ca. 50.000 Module
Installationsaufwand gering mittel
Konfigurationsaufwand mittel hoch
Benutzerfreundlichkeit hoch mittel
Aktualisierungsaufwand gering hoch
Funktionsumfang mittel mittel
Erweiterbarkeit hoch hoch
Individualisierbarkeit hoch mittel
Sicherheit mittel hoch
Preis kostenlos (in Grundausstattung) kostenlos
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(thom)