US-Musiker Trent Reznor veröffentlicht kostenloses Download-Album

Der Kopf der Nine Inch Nails bleibt auch mit seinem neuen Trio "How To Destroy Angels" dem Konzept der kostenlosen Verteilung seiner Musik treu.

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Der US-Musiker Trent Reznor hat mit seinem neuen Trio How to Destroy Angels ein neues Mini-Album zum kostenlosen Download veröffentlicht. Die sieben Songs werden als DRM-freie MP3s mit 320 KBit/s angeboten. Den Online-Vertrieb übernimmt Topspin Media und verschickt Download-Links per E-Mail. Mit der Angabe seiner E-Mail-Adresse schreibt man sich gleichzeitig in eine E-Mail-Liste der Band ein, aus der man sich jedoch über einen Link im Kleingedruckten wieder austragen kann.

Neben Reznor (links) spielen seine Frau Mariqueen Maandig und Atticus Ross im Trio How to Destroy Angels.

(Bild: Non-Entity Corp.)

Reznor war im vergangenen Jahr mit dem Webby Award ausgezeichnet worden, unter anderem, weil seine Hauptband Nine Inch Nails das Album The Slip unter der Creative-Commons-Lizenz freigegeben hatte. Zusammen mit der Band Radiohead gilt er als Vorreiter, der die kostenlose Verbreitung DRM-freier Musik vorangetrieben und in Internet-Tauschbörsen keine Bedrohung, sondern eine Marketing-Plattform gesehen hat. So verteilt Reznor über seine eigene Remix-Seite Torrent-Links zu den Multi-Track-Spuren zweier Songs ("A Drowning" und "The Space in Between") seiner neuen Band, mit denen Anwender eigene Mixe der Songs erstellen und über die Remix-Seite verbreiten können. Ein expliziter Creative-Commons-Hinweis fehlt allerdings bei der neuen EP How to Destroy Angels.

Zu dem Marketing-Konzept Reznors gehört es, mit kostenlosen Versionen ein möglichst großes Publikum anzusprechen und diesem dann Sondereditionen und Fan-Artikel zu verkaufen. So bietet die Band für zwei US-Dollar einen Download im verlustfrei komprimierten FLAC-Format, Apple Lossless oder Wav an nebst einer HD-Version des Video-Clips The Space in Between. Doch auch der Einzelhandel steht nicht außen vor: Eine CD-Version soll am 6. Juli folgen. Des Weiteren nutzt Reznor intensiv Netzwerkplattformen wie Twitter, Facebook und Myspace zur Vermarktung seiner Musikprojekte und setzt auf neue elektronische Plattformen. Ende vergangener Woche erschien in der ersten iPad-Ausgabe des US-Magazins Wired ein Report über Reznors Produktionstechnik. Leser der multimedialen Ausgabe können sich direkt im Artikel einzelne Produktionsstufen eines Songs anhören. (hag)