KI-Studie: Kreativen droht Wegfall von 25 Prozent des Einkommens

Eine Studie der Kreativwirtschaft hat die Folgen KĂĽnstlicher Intelligenz untersucht. Es drohen hohe Einnahmeverluste, wenn die Politik nicht einschreite.

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Symbolbild KI-Musik: Schattenriss eines menschlichen Kopfes, dafĂĽr kĂĽnstlicher Darstellung von Musik symbolisierenden Wellen und Balkengrafiken

(Bild: whiteMocca/Shutterstock.com)

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Kreative in der Musik- und Videoindustrie sind in großer Sorge, dass Künstliche Intelligenz bei ihnen zu erheblichen Einkommensverlusten und Arbeitslosigkeit führen wird. Eine globale Studie, die jetzt von der Internationalen Konföderation der Verwertungsgesellschaften (CISAC) veröffentlicht wurde, soll dies mit Zahlen belegen. Demnach wird davon ausgegangen, dass Beschäftigte im Musiksektor in den nächsten vier Jahren fast ein Viertel ihres Einkommens verlieren werden. Stoppen könnten dies nur härtere politische Vorgaben.

Während für Unternehmen, die KI entwickeln, so wie OpenAI, Google oder Anthropic, ein Umsatzwachstum von derzeit drei auf 64 Milliarden Euro im Jahr 2028 prognostiziert wird, verliere die Kreativwirtschaft massiv, heißt es in dem Papier. Im audiovisuellen Sektor wird etwa ein Einkommensrückgang von über 20 Prozent erwartet.

Die Kreativen, so heißt es, verlieren an zwei Fronten: Einerseits würde Arbeitsmöglichkeiten verloren gehen, wenn Musik oder Bewegtbild-Inhalte zunehmend mit Hilfe von generativer KI produziert werden. Zum anderen würden die KI-Entwickler vorhandene menschliche Werke zumeist ohne Genehmigung und Entschädigungszahlung für das Training und die Verbesserung ihrer KI-Modelle verwenden.

Besonders große Betroffenheit wird im Bereich der Streaming-Plattformen gesehen, wo KI-Musik der Prognose zufolge in ein paar Jahren rund 20 Prozent der Einnahmen ausmachen werde. Auch in Musikbibliotheken, die etwa zur Unterlegung von Videos oder als Hintergrundmusik verwendet werden, steige der KI-Anteil absehbar auf etwa 60 Prozent. Probleme sehen die Autoren der Studie auch auf Übersetzer und die Synchronisation von Filmen und Serien zukommen. Dort drohe ein Einkommensverlust von bis zu 56 Prozent. Und auch bei Drehbuchautoren und Regisseuren könnte die generative KI Aufgaben übernehmen, was zu einem Einnahmeverlust von 15 bis 20 Prozent führe.

Die Herausgeber der Studie sehen einen dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik. Positive Vorreiter seien lediglich Australien und Neuseeland. Es müsse gewährleistet werden, dass der Schutz der Rechte und des Einkommens Kreativer verbessert wird. Auch sei es nötig, ein KI-Umfeld zu entwickeln, das menschliche Kreativität fördere, anstatt sie zu ersetzen.

(mki)