"Beispiellos" gewachsen: Facebook sperrt Links zu Instagram-Alternative Pixelfed
Seit Metas Ankündigung, Inhalte auf den eigenen Portalen anders zu moderieren, wächst Pixelfed stark. Nun ist aufgefallen, dass Facebook Links dorthin sperrt.
Auf Facebook werden Links zu Instanzen der Instagram-Alternative Pixelfed als Spam markiert. Das haben mehrere Nutzer und Nutzerinnen bemerkt, heise online konnte das Verhalten nachvollziehen. Beiträge mit einem Link auf die Instanzen pixelfed.social und pixelfed.de wurden dabei umgehend gelöscht, ein Beitrag mit einem Link auf die Projektseite des Fotonetzwerks blieb dagegen stehen. Bemerkt wurde das Vorgehen wenige Tage nach den Ankündigungen, weniger Inhalte moderieren zu wollen und mehr kontroverse Aussagen auf den Plattformen zuzulassen. Das kritisieren Menschen in sozialen Netzwerken. Eine Anfrage von heise online bei Meta, warum die Links blockiert werden, blieb bislang unbeantwortet.
Facebook sperrt Links zu Pixelfed (5 Bilder)
Der Umgang von Facebook mit den Links zu Pixelfed erinnert an ähnliche Vorfälle nach der Twitterübernahme durch Elon Musk. Nachdem damals viele Nutzer und Nutzerinnen die Plattform verlassen haben, war es vorübergehend verboten, auf dem Kurznachrichtendienst zum Konkurrenten Mastodon und zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram zu verlinken. Wenig später ging die Plattform so gegen den Kurznachrichtendienst Threads vor. Während man damals aber allgemein von Absicht ausging, ist jetzt vorstellbar, dass es sich bei dem Vorgehen auf Facebook um einen Fehler handelt – auch weil nicht alle Links mit Bezug zu Pixelfed gleichermaßen betroffen sind.
Pixelfed ist als soziales Netzwerk für Fotos ein Teil des sogenannten Fediverse. Das heißt, Accounts bei Pixelfed können direkt etwa mit solchen bei Mastodon interagieren. Während der Fokus – anders als bei Instagram – dort aber tatsächlich noch stark auf privaten Fotos liegt, handelt es sich bezüglich der Nutzungszahlen nicht um eine wirkliche Instagram-Alternative. Während der Dienst von Meta auf etwa zwei Milliarden Nutzer und Nutzerinnen kommt, gibt es nur etwa 250.000 Pixelfed-Accounts. Laut dem Chefentwickler sind die Anmeldungszahlen zuletzt aber so stark gestiegen, dass einige Funktionen vorübergehend beschränkt werden mussten. So kann man auf pixelfed.social vorerst keine eigenen Inhalte aus Instagram importieren, was ansonsten möglich ist.
(mho)