Freie soziale Medien: Fotos teilen mit dem werbefreien Pixelfed

Große Social-Media-Plattformen haben das Vertrauen vieler Nutzer verloren. Wir stellen die kostenlose, werbefreie Open-Source-Alternative Pixelfed vor.

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Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Anna Simon
Inhaltsverzeichnis

Nicht erst seit dem Debakel um die geplante Übernahme von Twitter durch Elon Musk erfreut sich das sogenannte Fediverse großer Beliebtheit. Zu ihm gehören die Twitter-Alternative Mastodon und das soziale Medium für Fotosharing Pixelfed, dessen Nutzung wir im Folgenden erklären. Pixelfed ist seinem beliebten Vorbild Instagram weitgehend nachempfunden und daher einfach zu bedienen. Die Entwickler betonen aber, dass Privacy im Unterschied zu Instagram groß geschrieben wird, das soziale Medium also keine Daten an Dritte übermittelt.

Das Kofferwort Fediverse setzt sich aus "federated" und "universe" zusammen. Ersteres deutet an, dass die zugehörigen Netzwerke dezentral organisiert sind, das heißt, sie werden nicht von einem einzigen Anbieter bereitgestellt. Vielmehr handelt es sich bei den Diensten des Fediverse um Open-Source-Programme, die jeder auf seinem eigenen Server betreiben kann. Die Pixelfed-Installation auf einem Server heißt Instanz. Wie man eine eigene Pixelfed-Instanz einrichtet, ist gut dokumentiert, jedoch ungleich komplizierter als die Nutzung des Netzwerks und dafür auch nicht nötig: Pixelfed-Instanzen gibt es ausreichend viele; in diesem Artikel geht es ausschließlich um die Nutzung des Dienstes.

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Die Instanzen kommunizieren miteinander und bilden gemeinsam ein Netzwerk, zeigen also auch Foto-Postings von anderen Instanzen an. Die Technik ähnelt dem Prinzip von E-Mail und RSS-Feeds. Die Server spiegeln nicht die Daten der anderen Instanzen, rufen sie aber ab. Der kanadische Entwickler dansup gründete das Projekt Pixelfed. Er ist auch der Admin von pixelfed.social, der ältesten und mit über 55.000 Nutzern größten Pixelfed-Instanz. Daneben gibt es der Webseite fediverse.party zufolge über 200 weitere Instanzen. Die zweitgrößte ist dessen deutschsprachiges Pendant pixelfed.de mit mehr als 10.000 Nutzern. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Instanzen aus anderen Ländern und in anderen Sprachen.