Xbox eröffnet Ersatzteilverkauf

Besitzer von Xbox S und X können ihr Gerät nun selbst reparieren. Es gibt Ersatzteile.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Schwarzer Xbox-Controller

(Bild: Shutterstock.com/Alex Van Aken)

Lesezeit: 3 Min.

Microsoft möchte, dass Xbox-Besitzer ihre Geräte länger nutzen. Daher bringt der Datenkonzern nun Ersatzteile für weiße Xbox Series S und X mit 1 Terabyte Speicher sowie schwarze Sonderausgabe Xbox Series X mit 2 TB auf den Markt. Offiziell gilt der Schritt als Einsatz für Nachhaltigkeit, und das stimmt auch. Bislang verkaufte das Unternehmen lediglich Ersatzteile für Xbox-Controller, nicht aber für das Gerät selbst.

Gleichzeitig hat die neue Nachhaltigkeit strategische Vorteile für Microsoft: Muss sich ein Spieler ein neues Gerät zulegen, gerät er womöglich in Versuchung, bei einer anderen Marke zuzugreifen. Dem möchte Microsoft jetzt vorbeugen. Derzeit macht das Gerücht die Runde, dass die bislang exklusiv für Xbox verfügbaren Spiele "Halo" und "Gears of War" alsbald auch mit Sonys Playstation zu spielen sein werden.

Die Xbox-Originalersatzteile können bei Microsoft sowie Ifixit bezogen werden. Zu Redaktionsschluss sind bei Ifixit auf beiden Seiten des Atlantiks nur gebrauchte Ersatzteile gelistet, was jedoch ein Versehen sein könnte, gleichen die Preise doch den Neupreisen im Microsoft Store. Wer lieber reparieren lässt, konnte schon bisher zu Microsoft gehen; in den USA wird kommenden Montag auch die US-Kette Ubreakifix offizielle Xbox-Werkstätte sein. Sie hat fast 700 Filialen in dem Land, wobei allerdings nicht unbedingt jede Filiale die Serviceleistung sofort anbietet, wie Microsofts Ankündigung zu entnehmen ist. Vor eineinhalb Jahren hat Samsung sein Selbstreparaturprogramm für ausgewählte Galaxy-Handys sowie einige Notebooks in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern auf den Markt gebracht.

Als weitere Maßnahme für Nachhaltigkeit stellt Microsoft ein jüngst ausgerolltes Softwareupdate für Xbox Series S in die Auslage. Dieses soll den Stromverbrauch beim Abspielen von Videos um annähernd zehn Prozent senken. Wahrscheinlich wird damit auch der Stromverbrauch auf der Serverseite gesenkt.

Leider verbrauchen auch "ausgeschaltete" Xboxen laufend Strom, wenn sie nicht vom Stromnetz getrennt sind. Ein 2023 ausgerolltes Update soll den Stromverbrauch von Xbox S und X im Ruhemodus um "bis zu" 95 Prozent senken, aber nur dann, wenn in den Einstellungen die Option "Shutdown (energy saving)" aktiviert ist. Auswirkungen auf das Spielerlebnis hat das keine, lediglich der Bootvorgang dauert ein wenig länger. Updates und andere Downloads führen die Geräte selbst dann aus, wenn sie "ausgeschaltet" sind. Laut Microsoft entspricht der durch die Stromspareinstellung auf zwei Xboxen in einem Jahr vermiedene CO₂-Ausstoß jener Menge, für deren Entnahme aus der Atmosphäre ein neu gepflanzter Baum ein Jahrzehnt benötigen würde.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Zusätzlich versucht Microsoft durch Unterscheidung zwischen "aktiven Stunden" im Standby und echtem Ruhemodus den Stromverbrauch der Xbox-Flotte zu senken. Xboxen S und X merken sich, wann sie benutzt wurden. Daraus leitet die Software jene Tageszeit ab, zu der die Xbox nicht "ausgeschaltet", sondern im "Ruhemodus" ist; das Gerät ist dann sofort einsatzbereit und auch aus der Ferne ansprechbar. Zu anderen Tageszeiten hingegen wird sie "ausgeschaltet", wobei sie dann ein halbes Watt zieht. Die automatischen Einstellungen können allerdings eine überlange "Ruhephase" vorsehen, weshalb Nutzer die Vorgaben kontrollieren und die Ruhephase entsprechend reduzieren sollten. Bei der Xbox One muss sie ohnehin von Hand eingestellt werden.

Programmierern legt Microsoft sein Xbox Sustainability Toolkit ans Herz. Kleine Änderungen am Code können große Auswirkungen auf den weltweiten Stromverbrauch eines Spieles haben.

(ds)