Apple Intelligence: So will Apple sein KI-System in China verkaufen

Alibaba wird Apples LLM-Lieferant in China, so viel ist bekannt. Dabei bleibt es laut Medien aber nicht. Das erste chinesische "KI-iPhone" kommt im Sommer.

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Logo und Icon von Apple Intelligence

Logo und Icon von Apple Intelligence: In China ist es anders als im Westen.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Wie wird Apple seine China-KI auf dem iPhone umsetzen? Klar ist bereits, dass wohl der große Hangzhouer Netzkonzern Alibaba Group zentraler Partner wird, wie dessen Chairman in dieser Woche ankündigte. Dabei bleibt es aber offenbar nicht. Laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg setzt Apple auch mindestens auf ein eigenes Sprachmodell sowie vermutlich zusätzlich auf Technik von Baidu. Dabei wird sich der iPhone-Hersteller bei der chinesischen Variante von Apple Intelligence an lokale Gesetze halten. Das heißt, dass das System zensiert sein wird.

Apple hat für sein chinesischen KI-System "mehrere Teams" abgestellt, die sowohl in China als auch in den USA tätig sind. Zielvorgabe ist offenbar, bereits im Mai zu starten. Die regulatorischen Hürden wurden angeblich noch nicht vollständig genommen. Peking verlangt von westlichen Unternehmen, dass sie lokale große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) verwenden. OpenAI mit ChatGPT ist in dem Land verboten, das Apples Partner in den USA und demnächst Europa ist.

Laut Bloomberg wird es in ähnlich wie im Westen eine "on device"-KI geben. In Zusammenarbeit mit Alibaba sei ein System entwickelt werden, das Apples eigene KI-Modelle analysieren und "verändern" könne. KI-Output wird demnach automatisch gefiltert und zensiert, um Regierungsauflagen des kommunistischen Regimes in Peking zu erfüllen – für Apple leider kein neues Verhalten. Baidu ist laut Bloomberg "zweiter Partner" in China und wird "einige Funktionen" beisteuern, hieß es. Was das für die Datenweitergabe heißt, bleibt unklar. Die iCloud ist in China bereits ein eigenes, gegenüber dem Westen abgeschottetes System, das ein regierungsnaher Partner in eigenen Rechenzentren managt.

Apple hat sich zu seiner China-KI bislang nicht öffentlich geäußert – die Bestätigung durch den Alibaba-Chairman Joe Tsai gilt als ungewöhnlich. Er hatte betont, wie hart der Auswahlprozess gewesen sein, bis man das Alibaba-Modell Qwen auf das iPhone ließ. Baidu könnte unter anderem für Suchanfragen Apple helfen. Der Anbieter gilt als Google Chinas. Im Westen wird der kalifornische Suchriese unter anderem für Visual Intelligence auf dem iPhone verwendet und ist zahlender Suchpartner.

Baidu ist in China im Safari-Browser Standardeinstellung, was es Apple dafür bezahlt, ist unklar. Alibaba ist vor allem durch seine E-Commerce-Plattformen bekannt, bietet aber auch Cloud-Dienste und zahlreiche andere Internet-Services für chinesische und ausländische Kunden. Apple benötigt für das Ankurbeln des lokalen iPhone-Verkaufs dringend neue KI-Funktionen, da diese von Kunden im Reich der Mitte stark nachgefragt werden.

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(bsc)