Weitere Klagen gegen Apple wegen verschobener Siri – neuer Termin steht
Apples gebrochenes Versprechen, im FrĂĽhjahr eine bessere Sprachassistentin zu liefern, hat weitere juristische Konsequenzen. Offenbar steht nun ein Release.

Siri-Logo vor einem Gewitter (Symbolbild): Weiter Ärger für Apple mit der Sprachassistentin.
(Bild: Generiert mit Grok durch Mac & i)
Apples Ärger rund um die verschobenen KI-Funktionen für seine Sprachassistentin Siri geht weiter: Nach einer ersten Klage in San Jose, die Apple unter anderem Verbrauchertäuschung vorwarf, wurden nun zwei weitere Verfahren in Kalifornien sowie im kanadischen British Columbia gestartet. Positiv ist allerdings, dass Apple offenbar einen neuen, internen Release-Termin für die fehlenden Features festgelegt hat: Laut einem Bericht der New York Times sollen die neuen Features nun bis Herbst 2025 nachgereicht werden. Das wäre schneller als das "Jahr", das sich der Konzern in einer Presseaussendung für die Arbeit gegeben hatte.
Klagen aus dem SĂĽden und dem Norden
Die frische Klage aus Kalifornien gegen die verspätete Siri stammt vom Mittwoch dieser Woche (Case 5:25-cv-03205, United States District Court of the Northern District of California, San Jose Division). Damit wurde sie am gleichen Gericht eingereicht wie die erste Klage. Sollte ein Richter sich bereit erklären, dem Streit tatsächlich das Niveau einer Sammelklage zuzugestehen, ist damit zu rechnen, dass die Klagen zusammengelegt werden.
Wie schon bei der ersten Klage wollen zwei Verbraucher von Apple Schadenersatz, weil Apple falsch geworben haben soll. Zudem habe der Konzern gegen Wettbewerbsrecht verstoßen, weil er Marketing mit Apple Intelligence samt Siri-Upgrades betrieben habe, die es noch gar nicht gab. Beide Verbraucher teilen mit, sie hätten sich kein iPhone 16 gekauft, hätten sie gewusst, dass die Funktionen nicht kämen. Apple hatte zuvor versprochen, mit iOS 18.4 oder 18.5 eine kontextsensitive Siri, die auf iPhone-Daten zugreifen kann, sowie eine App-Steuerung samt Bildschirmauslesung zu ermöglichen. All das sollte lokal passieren und datenschutzfreundlich sein. Hier wird ebenfalls Sammelklagestatus angestrebt. Apple Canada soll falsche Werbung betrieben und Nutzer damit hinter die Fichte geführt haben. Kunden hätten daher "unrechtmäßige überhöhte Preise" für das iPhone 16 gezahlt. Auch hier geht es um Schadenersatz, der in den USA durchaus Millionen erreichen könnte.
Neuer Termin fĂĽr bessere Siri
Unterdessen hat Apple in seinem Siri-Team aufgeräumt und das Projekt stärker in die Spur gebracht. Ob das hilft, bleibt abzuwarten. Laut New York Times wurde die bessere Siri zumindest nicht gecancelt. Features wie die Möglichkeit, per Sprache Fotos zu editieren und zu versenden, sind weiter im Programm. Angeblich starteten die Probleme mit dem Projekt unterdessen bereits Anfang 2023, als KI-Boss John Giannandrea mehr KI-Chips für die Siri-Entwicklung kaufen wollte.
Konzernchef Tim Cook wollte zunächst das Budget verdoppeln, doch da machte der damalige Finanzchef Luca Maestri nicht mit. Angeblich wurde nur die Hälfte des Geldes genehmigt. Giannandrea soll sich daher mit einer Effizienzsteigerung bestehender Trainingsinfrastruktur beschäftigt haben – was Zeit kostete. Zudem griff man zu Cloud-Anbietern wie Google Cloud und Amazon Web Services. Angeblich hatte Apple zwischenzeitlich nur 50.000 GPUs, die meisten davon ein halbes Jahrzehnt alt. Das war signifikant weniger Leistung, als die Konkurrenten haben. Auch zwischen den einzelnen Teams gab es demnach Ärger – und einen Kampf darum, wer bei dem Siri-Projekt den Hut aufhat.
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(bsc)