iPhone-Manager verlässt Apple nach Antennen-Desaster

Mark Papermaster, der bislang zuständig für Hardware-Entwicklung beim iPhone war, verlässt Apple nach zahlreichen Berichten über Empfangsprobleme beim iPhone 4. Ob der Senior Vice President seinen Platz freiwillig räumte oder gehen musste, ist bislang nicht klar. Sein Kollege Bob Mansfield , der sich bisher um die Macintosh-Hardware kümmerte, nimmt vorläufig seinen Platz ein.

Erst 2008 kam der Prozessor-Experte als Nachfolger von iPod-Chef Tony Fadell zu Apple, nachdem er 25 Jahre lang für IBM gearbeitet hatte. Damals focht Apple noch mit seinem früheren Arbeitgeber einen gerichtlichen Streit aus, weil Papermaster seinem früheren Arbeitgeber schriftlich zugesichert hatte, eine Zeitlang in kein anderes Unternehmen der gleichen Branche zu wechseln. Nachdem Mark Papermaster vor Gericht erklärte, keine IBM-Firmengeheimnisse an Apple preiszugeben, konnten sich beide Parteien einigen. Mark Papermaster kümmerte sich zunächst um die iPods, hatte aber auch maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des iPhone 4.

Noch bei der Ankündigung pries Steve Jobs das Antennendesign des iPhone 4 als besonders durchdacht. Doch kurz nach dem Verkaufsstart beschwerten sich immer mehr Nutzer über Empfangsschwierigkeiten und Gesprächssabbrüche, die nur durch Schutzhüllen ("Bumper") abgemildert werden könnten.

Als schließlich eine Amerikanische Verbraucher-Organisation in ihrer Zeitschrift "Consumer Reports" vom iPhone wegen der Antennenprobleme abriet, berief Steve Jobs eine Pressekonferenz ein. In der Konferenz sicherte Steve Jobs nochmals zu, dass es keine besonderen Empfangsschwierigkeiten beim iPhone 4 gebe, versprach aber gleichzeitig, dass alle iPhone-4-Nutzer eine kostenlose Schutzhülle bekommen würden.

Das Ausscheiden von Mark Papermaster war wohl schon am Tag der Pressekonferenz beschlossene Sache. An der Veranstaltung nahmen zwar außer Steve Jobs auch Chief Operating Officer Tim Cook und Bob Mansfield teil, nicht aber Papermaster. Am Abend des gleichen Tages soll Mark Papermaster auf der Webseite des Unternehmens bereits aus der Führungsriege verschwunden sein. (it)