Facebook startet Lokalisierungsdienst

Facebook hat den Start von Facebook Places bekannt gegeben, mit denen Nutzer des sozialen Netzwerks nicht mehr nur veröffentlichen können, was sie gerade tun, sondern auch wo.

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Facebook hat den Start von Facebook Places bekannt gegeben, mit denen Nutzer des sozialen Netzwerks nicht mehr nur veröffentlichen können, was sie gerade tun, sondern auch wo. Um Facebook Places nutzen zu können, benötigen sie die iPhone-App des Netzwerks. Derzeit ist Places nur in den USA verfügbar. Wer hierzulande den betreffenden Menüpunkt "Orte" mit der iPhone-App aufzurufen versucht, erhält eine Meldung, die ihn darauf vertröstet, dass die Funktion "bald" verfügbar sei. Nutzer anderer Smartphones sollen via touch.facebook.com auf Facebook Places zugreifen können, sofern dessen Browser HTML5 und Geolocation unterstützt; die Facebook-App für Android unterstützt Places noch nicht.

Um anderen den Standort mitzuteilen, muss man mit dem Smartphone dort "einchecken". Dazu listet die App eine Reihe von Orten in der Umgebung. Falls sich der Ort, an dem der Benutzer einchecken möchte, noch nicht in der Liste befindet, kann er auch einen neuen anlegen. Nachdem er an einem Ort eingecheckt hat, sehen die Freunde eine betreffende Statusnachricht. Beim Einchecken kann der Benutzer auch Freunde mit angeben, kurz mitteilen, was er gerade macht, und ein Photo mit hochladen.

In einer eigenen Rubrik, im englischen "People Here Now", listet Facebook Mitglieder auf, die sich zur selben Zeit am gleichen Ort befinden. Wer möchte, kann aber dafür sorgen, dass er dort unsichtbar bleibt. Sonst sehen nur die Freunde, wenn man sich an einem Ort eincheckt. Der Benutzer soll eigene Ortsmeldungen und Check-Ins durch Dritte nachträglich löschen, Letztere auch grundsätzlich verbieten können.

Ein solcher Dienst war von Facebook bereits seit Monaten erwartet worden. Ähnliche Angebote wie Foursquare oder Gowalla hatten zuletzt bei den Nutzerzahlen stark zulegen können – Facebook mit seiner halben Milliarde Nutzer bringt jedoch einen ganz anderen Schwung in die Entwicklung. Foursquare und Gowalla können das Facebook-System nutzen und so auch ihre bisherigen Mitglieder behalten.

Der aktuelle Aufenthaltsort ist eine der wertvollsten Informationen, die ein Internet-Nutzer der Werbe-Wirtschaft preisgeben kann. Er kann dann gezielt mit Anzeigen oder Angeboten angesprochen werden. Außerdem gibt eine Auswertung der besuchten Orte Aufschluss über Gewohnheiten und Interessen von Nutzern, auch wenn die Daten anonymisiert verarbeitet werden. Laut Facebook sind derzeit keine neuen Werbe-Produkte für den Places-Dienst geplant. (jo)