Twitter führt neues Design ein

In den kommenden Wochen sollen die Twitter-Nutzer nach und nach das neue Design der Website Twitter.com zu sehen bekommen. Es soll ihnen mehr Informationen auf einen Blick bieten. Twitter hofft, dadurch Werbetreibende anzuziehen.

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Der Mikroblogging-Dienst Twitter will für seine Nutzer attraktiver werden, indem sie künftig einfacher Bilder und Videos bereitstellen können. Das Internet-Unternehmen hat nun das neue Design seiner Website vorgestellt, in der Multimedia-Inhalte ohne den Wechsel zu einer anderen Seite angezeigt werden. Auch soll es einfacher werden, sich Informationen über einen anderen Nutzer anzusehen. Für die eingebundene Anzeige von Multimedia-Inhalten ist Twitter Kooperationen mit Dailybooth, DeviantArt, Etsy, Flickr, Justin.TV, Kickstarter, Kiva, Photozou, Plixi, Twitgoo, TwitPic, TwitVid, UStream, Vimeo, Yfrog und YouTube eingegangen.

Twitter.com künftig zweigeteilt: Links die "Timeline", rechts Multimedia-Inhalte.

In den kommenden Wochen soll die neue Website schrittweise allen Nutzern zur Verfügung stehen. Sie sollen dann mehr Informationen in kürzerer Zeit erhalten, wie Twitter-Chef Evan Williams in einem Interview erläuterte. Die Idee für das erste große Redesign geht auf ihn zurück. Er hatte sich verwundert darüber gezeigt, dass sich trotz der bislang schwierigen Navigation 160 Millionen Nutzer eingefunden haben – laut Twitter-Statistik 80 Prozent davon über die Website. Nun könnte sie auch für Werbetreibende interessanter werden. Bisher ist Twitter nur zaghaft in die Vermarktung von Werbeplätzen eingestiegen. Auch Marktforscher Augie Ray von Forrester Research sieht laut einem Bericht des San Francisco Chronicle in dem Redesign einen bedeutenden Schritt. Sein Unternehmen hat herausgefunden, dass 70 Prozent der Twitter-Nutzer lediglich "Zuschauer" sind, die keine eigenen Botschaften verbreiten. Möglicherweise wachse nun dieses Publikum.

Mit dem neuen Design verfügt die Twitter-Website über Funktionen, die bisher von den Herstellern von Clients zur Nutzung des Dienstes bereitgestellt wurden. Das betrifft also Anbieter von Programmen wie TweetDeck, Brizzly und Seesmic. Auf diese Weise ging Twitter bereits mit den Software-Entwicklern auf Kollisionskurs, als es vor einigen Monaten das bis dahin kostenpflichtige iPhone-Programm Tweetie übernahm und dann als offizielle Twitter-App gratis anbot. (anw)