Das WeTab im Kurztest

Wenige Apps, noch keine Zeitschriften und kein Multitouch: Das WeTab ist erhältlich, aber nicht fertig. Wer es schon gekauft hat, muss auf die versprochenen Updates hoffen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 641 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Verschieben wir den Start erneut oder legen wir mit weniger Funktionen los, als wir versprochen haben? Diese Frage mussten sich 4tiitoo und Neofonie stellen, und sie haben die zweite Option gewählt. Eine riskante Entscheidung, denn ihr nun erhältliches WeTab offenbart noch zahlreiche Lücken.

Schon der Setup-Assistent unseres Testgeräts wies uns darauf hin, dass Multitouch und die Flash-Hardware-Beschleunigung noch nicht funktionieren – letzteres bedeutet, dass YouTube-HD-Videos auch beim Topmodell mit HD-Chip ruckeln. Außerdem fehlte die virtuelle Maschine für Android. Multitouch und Android sollen 4tiitoo zufolge nächste Woche per Update nachgeliefert werden, der Flash-Turbo in einigen Wochen. Die Verbindung mit UMTS-Netzen klappte erst nach einem Update, das am Freitagabend automatisch im Hintergrund installiert wurde.

Im WeTab-Market stehen ein paar Dutzend Einträge, hinter denen sich oft nur Browser-Lesezeichen verbergen, zum Beispiel für Google Mail und Zattoo. Zu den wenigen Anwendungen gehören der Adobe Reader und der Browser Chromium.

Das WeTab angetestet (5 Bilder)

WeTab

Eine zentrale Rolle in der WeTab-Philosophie spielt der rechte Daumen des Nutzers: Mit diesem scrollt er schnell über den Homescreen. Verknüpfungen kann man nach Belieben anordnen.

Zurzeit sind alle Apps gratis, das versprochene Bezahlsystem soll in zwei Wochen folgen. Zeitschriften und E-Books gibt es ebenfalls noch nicht zu kaufen – enttäuschend, schreiben die WeTab-Macher doch, dass man seine "liebsten Zeitungen und Zeitschriften wie im Printformat" erleben könne. Vorinstalliert sind unter anderem einige Widgets, ein Kalender, ein Mail-Client und Open Office. Der Mail-Client startete nach der Einrichtung allerdings nicht, die Office-Anwendungen sind mangels tablet-tauglicher Oberfläche umständlich zu bedienen.

Besser als das App-Angebot ist das Bedienkonzept. Mit dem rechten Daumen scrollt man flink über den Startbildschirm, mit dem linken über Webseiten. Webseiten und Apps laden fix, und zwischen geöffneten Fenstern springt man bequem hin und her. Trotzdem wurden wir ab und zu gebremst: Das WLAN-Passwort mussten wir nach Unterbrechungen der Verbindung stets neu eintippen. Der Browser nahm Doppeltipp-Befehle zum Zoomen bestenfalls verzögert an, oft gar nicht. Die virtuelle Tastatur verdeckte einige Eingabefelder. Die WeTab-Macher müssen also noch viele große und kleine Baustellen abarbeiten, um das gelungene Bedienkonzept auszureizen.

Einen ausführlichen Test des WeTab lesen Sie in Ausgabe 22 der c't, die am 11. Oktober am Kiosk liegt. (cwo)