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Kriminologe Pfeiffer fordert rigides Vorgehen gegen "Killerspiele"

Der Kriminologe und Jugendforscher Christian Pfeiffer macht einige Computerspiele für erhöhte Gewaltbereitschaft und Bildungsdefizite bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich.

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In einem Streitgespräch auf der CeBIT hat der Kriminologe und Jugendforscher Christian Pfeiffer ein rigides Vorgehen gegen Computerspiele im Kinderzimmer gefordert. Der frühere Justizminister Niedersachsens empfiehlt, den Medienkonsum von Jugendlichen mit Hilfe von Verordnungen und dem Schulgesetz einzudämmen. Generelle Verbote von so genannten Killerspielen, wie in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung angeführt, brächten dagegen gar nichts: "Das ist Quatsch." Statt dessen sollte über Änderungen der Schulgesetze "jungen Leuten die Gelegenheit zum Spielen" genommen werden, sagte er der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) in dem heute veröffentlichten Interview.

Pfeiffer sieht in einigen Computerspielen "neue Erklärungen für das schlechte Abschneiden Deutschlands bei der PISA-Studie". Der durchschnittliche männliche Hauptschüler bringe es auf fünf Stunden Medienkonsum am Tag. "Das ist ein krankes Leben", urteilte Pfeiffer. Wer Ego-Shooter und Kampfspiele spiele, bei dem erhöhe sich die Gewaltbereitschaft enorm. Er plädierte daher für die Einführung der Ganztagsschule. Und er forderte die Familien dazu auf, keine Bildschirmgeräte in Kinderzimmer zu stellen.

Der Europameister des Autorennspiels Need For Speed, Niklas Timmermann, verteidigte dagegen in der HAZ die Computerspiele: Bei Taktikspielen wie dem Ego-Shooter Counterstrike gehe es auch darum, "mal durchzugreifen" und "auf den Tisch hauen" zu können. Das fördere Qualitäten, die man später als Führungskraft im Berufsleben gebrauchen könne.

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