"Besuchte Orte"-Tracking in Apple Karten: Wo es geht – und wie

Nutzer von Google Maps können schon lange Ortsdaten automatisch speichern – manchmal gar unfreiwillig. Ein neues Feature für iOS 26 funktioniert nicht überall.

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Beispiele fĂĽr besuchte Orte

Beispiele fĂĽr besuchte Orte: Links ein einzelner Ort, rechts die Ăśbersicht.

(Bild: heise medien)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Unter Android war vielen Nutzern lange nicht bekannt, dass Google eine Ortshistorie alias "Zeitachse" speicherte, die man dann via Web einsehen konnte. Mittlerweile ist die Funktion datenschutzfreundlicher geworden und soll nur noch als Opt-in funktionieren. Bei Apple fehlte das Feature bis auf die sogenannten wichtigen Orte, die sich allerdings nicht mehr einsehen lassen, lange komplett. Mit iOS 26 wurden nun die "besuchten Orte" eingeführt, die in Apple Maps auf Wunsch einen Blick auf selbige ermöglichen. Allerdings ist die Funktion aktuell noch Beta, nicht wirklich verlässlich und zudem nur in bestimmten Ländern nutzbar – das Gebiet der Europäischen Union gehört nicht dazu. Hier ein Überblick, was bei "besuchte Orte" – englischer Begriff "Visited Places" bereits geht und was nicht.

"Besuchte Orte" wird von Apple nicht standardmäßig aktiviert. Stattdessen erhält man in iOS 26 beim ersten Öffnen von Apple Karten eine Nachfrage. Das ist allerdings nur in den Ländern Schweiz, Großbritannien, USA, Kanada, Australien und Malaysia möglich. Wenn sich das Gerät in der EU befindet, wird "Besuchte Orte" Nutzern laut Apple gar nicht erst angeboten, auch bei einem Urlaub in anderen Ländern werden Besuche nicht aufgezeichnet.

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Wie genau Apple die Aktivierung steuert, bleibt unklar. Ein US-App-Store-Account reicht zumindest nicht, um die Aktivierung zu ermöglichen. Denkbar ist, dass ein Geoblocking erfolgt. Nutzer in der Schweiz bekommen die Funktion hingegen offeriert und können sie auch nutzen. Lebt ein User "dauerhaft" außerhalb der EU, sollte sich "besuchte Orte" Apple zufolge aktivieren lassen. Was "dauerhaft" bedeutet, bleibt jedoch unklar. Ist "besuchte Orte" aktiv, werden Orte weltweit aufgezeichnet, Ausnahme sind derzeit noch China und Korea.

"Besuchte Orte" sind laut Apple entweder nur lokal vorhanden oder werden durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, wenn sie über iCloud synchronisiert werden. Sie "können nicht von Apple abgerufen werden", so der iPhone-Hersteller. Es ist nicht möglich, die Standortdaten mit der Identität des Users zu verknüpfen. Dass "besuchte Orte" nicht in der EU verfügbar sind, macht Apple am Digital Markets Act fest. Der Konzern fürchtet, bei Aktivierung Standortdaten der Anwender mit anderen Firmen teilen zu müssen, da man davon ausgeht, dass die Funktion unter die DMA-Regulierung fällt, die Apple zu solchen Öffnungen zwingt. Apple hat laut eigenen Angaben noch keinen Weg gefunden, diese Funktion mit anderen Entwicklern zu teilen, ohne dass es zu einem solchen Abfluss kommt. Genau das komme für den Konzern nicht infrage.

Perfekt ist "besuchte Orte" aktuell übrigens noch nicht. Ein Nutzer aus der Schweiz, der uns Daten zur Verfügung gestellt hat, berichtet, dass keineswegs alle Orte erfasst werden. So ergab sich aus einem New-York-Besuch nur ein einziger aufgezeichneter Ort – allerdings zu einem Zeitpunkt, als auch iOS 26 noch in Beta war. Aber auch jetzt, nach offizieller Freigabe von iOS 26, erscheint die Erfassung eher "spotty". Nur 22 "Besuche" insgesamt wurden seit Freischaltung der Funktion erfasst. Es ist unklar, welche Kategorien Apple nutzt, bevor ein Ort gespeichert wird. Bewegungsverläufe werden sowieso nicht erfasst, es geht vor allem darum, Orte, an denen man war, später wiederzufinden.

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(bsc)