Projekt Lionheart soll mit Tiefenwärme auch deutsches Lithium fördern

Im Oberrheingraben sollen Geothermie-Anlagen Tiefenwasser fördern und daraus zugleich Lithium gewinnen. Das Geld für ein Milliardenprojekt steht bereit.

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Bereits bestehende Soleförderung in Schleidberg. Auch aus deren Thermalsole soll die Landauer Anlage künftig Lithium gewinnen.

(Bild: Vulcan Energy)

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Laut dem australischen Rohstoffunternehmen Vulcan Energy steht die Finanzierung für Projekt Lionheart, das in Zukunft sowohl Tiefenwärme an die Oberfläche holen als auch Lithium aus dem Tiefenwasser des Oberrheingrabens gewinnen soll, bevor das wieder in die Tiefe zurückgepumpt wird. Für 2,2 Milliarden Euro in der ersten Projektphase sollen Anlagen entstehen, die auf diese Weise erneuerbare Energien und einen wertvollen Rohstoff für Schlüsseltechnologien erschließen sollen. Durch diese Kombination steht für die Projektbeteiligten kein Widerstand aus der Bevölkerung zu erwarten.

Konkret soll Lionheart jährlich bis zu 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat liefern, eine Menge, die laut Vulcan allein die Herstellung von etwa 500.000 Elektrofahrzeugen ermöglichen wird. Zusätzlich versprechen sich die Ingenieure jährlich bis zu 560 Gigawattstunden erneuerbare Wärme und darüber hinaus auch noch bis zu 275 Gigawattstunden Strom.

Aus dem Geothermieprojekt Lionheart soll sich genug Lithium für 500.000 E-Autos jährlich gewinnen lassen.

(Bild: Vulcan Energy)

Zu diesem Zweck soll eine kombinierte Geothermie- und Lithiumextraktionsanlage in Landau in der Pfalz entstehen sowie eine zentrale Anlage zur Lithiumweiterverarbeitung in Frankfurt-Höchst. Weitere tiefengeothermische Bohrungen in der Region um Landau werden das Projekt ergänzen.

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In das Vorhaben fließen sowohl öffentliche Mittel für den Klimaschutz und zur Förderung geothermischer Anlagen als auch Mittel des Rohstofffonds der Bundesregierung. 1,185 Milliarden Euro steuert ein Konsortium aus 13 Finanzpartnern bei, darunter neben privaten Geschäftsbanken auch die Europäische Investitionsbank mit einer Investition von allein 250 Millionen Euro. Über 528 Millionen Euro deckt Vulcan aus Eigenkapital ab.

Bereits am 5. Dezember 2025 erfolgte in Landau die Grundsteinlegung für die kombinierte Anlage in Landau. Rund 2,5 Jahre nach Baubeginn soll laut derzeitigen Planungen die Anlage in Betrieb genommen werden.

(agr)