Trump erlaubt Nvidia Verkauf zweitklassiger KI-Chips an China
US-Präsident Trump vergisst seine Sorge um die Nationale Sicherheit, wenn Geld fließt. Und so darf Nvidia die zweitklassigen H200-Chips nach China verkaufen.
(Bild: Weitwinkel/Shutterstock.com)
Nvidia wird bald KI-Beschleuniger vom Typ H200 in die Volksrepublik China liefern dürfen, wenn auch nur an bestimmte, von der US-Regierung ausgewählte Abnehmer. Das hat US-Präsident Donald Trump am Montag in Online-Postings angekündigt. Allerdings muss Nvidia demnach 25 Prozent des Umsatzes als Strafsteuer in die US-Staatskasse einzahlen.
Ähnliches winkt laut Trump auch dem teilstaatlichen Chipkonzern Intel, dessen Mitbewerber AMD und anderen US-Unternehmen. Ein Ausfuhrzoll im engeren Sinne ist es nicht, weil die meisten Chips sowieso nicht in den USA hergestellt werden, also nicht von dort ausgeführt werden müssen. Nvidias Chips werden von TSMC in Taiwan produziert.
Das bisherige Vertriebsverbot hat Trump mit Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika begründet. Er möchte nicht, dass die Volksbefreiungsarmee der Volksrepublik China die leistungsstärksten KI-Chips Nvidias erhält.
H200 statt H20
Bislang durfte Nvidia das speziell für den chinesischen Markt entwickelte Modell H20 dorthin verkaufen, was Peking aber ablehnt. Die Regierung Chinas sieht absichtlich eingebaute Sicherheitslücken und fürchtet zudem, dass die USA die H20-Chips im Falle einer Verschärfung des Konflikts aus der Ferne deaktivieren könnten. H200 ist ein leistungsfähigeres Modell, aber nicht so effizient wie die Blackwell-Reihe (GB100, GB102, GB200). Die Blackwells möchte Trump ausdrücklich US-Kunden allein vorbehalten.
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Unergründet bleibt, warum die Umsatzbeteiligung von 25 Prozent die bisherigen Bedenken hinsichtlich nationaler Sicherheit ausräumen kann. Nvidia stört das nicht. Das Management streut Trump Rosen für die neue Verkaufserlaubnis. Undeutlich ist zudem, ob die neue Strafsteuer zusätzlich zu den seit August von Nvidia und AMD abgeführten 15 Prozent anfällt, oder stattdessen, ob also lediglch zehn Prozentpunkte hinzukommen oder mehr.
(ds)