Japans DMA: Reicht noch nicht für „Fortnite“, meint Epic
Apple setzt in Japan die Öffnung seiner iOS-Plattform und seines App Store um. Epic-Boss Tim Sweeney reicht das aber noch nicht: "Fortnite" bleibt draußen.
(Bild: Postmodern Studio / Shutterstock)
Apple hat in Japan zahlreiche Regulierungsvorgaben umgesetzt, um seine iOS-Plattform zu öffnen – ähnlich wie man dies aus Europa vom Digital Markets Act (DMA) kennt. Das reicht allerdings nicht, um Epic Games zurück in den App Store zu locken. Der bekannt meinungsstarke CEO des Spielekonzerns, Tim Sweeney, teilte bereits in der vergangenen Woche auf X mit, es sei leider nicht möglich, das Versprechen umzusetzen, den Shooter „Fortnite“ noch im Jahr 2025 in Japan anzubieten.
„Apple war dazu verpflichtet, iOS für konkurrierende Software-Läden zu öffnen, doch statt dies ehrlich zu tun, hat das Unternehmen erneut eine Farce inszeniert – aus Behinderung [der Konkurrenz, Anm. d. Red.] und Gesetzesverstößen.“ Das Unternehmen bringe damit Japans Regierung und seiner Bevölkerung „grobe Missachtung“ entgegen.
„Ungeheuerliche Zumutung“
Sweeney stört sich vor allem an den Provisionen, die Apple verlangt. Eine Gebühr von 21 Prozent für Third-Party-In-App-Zahlungen sei „Wettbewerbs-zerstörend“, genauso wie die 15 Prozent auf Web-Zahlungen, die in den USA ein Gericht bereits für illegal erklärte. Sweeney nannte die Gebühren „junk fees“ (Müllgebühren). Zudem habe Apple „Scare Screens“ implementiert, die Nutzer vor der Verwendung alternativer Anbieter abschrecken sollten.
Schließlich ärgert sich Sweeney über eine neue Gebühr in Höhe von fünf Prozent für Apps, die über alternative App-Marktplätze in Japan verteilt werden. „Dies ist eine ungeheuerliche Zumutung von Apple in Bezug auf Vertrieb und Zahlungen, mit denen sie nichts zu tun haben.“
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Altstore ist geöffnet
Sweeney glaubt, dass es in Japan weiterhin keine echte Konkurrenz geben wird, von der Kunden profitieren könnten. Epic Games werde sich nun an die japanischen Marktüberwacher wenden, um die Angelegenheit zu untersuchen. In Japan gilt seit Kurzem der sogenannte MSCA (Mobile Software Competition Act), der marktbeherrschende Player – darunter auch Google – dazu zwingen soll, ihre Plattformen zu öffnen.
Apple hatte die Forderungen deutlich geräuschloser umgesetzt als in der EU – wohl auch, weil sich die japanische Regierung gegenüber Sicherheits- und Kinderschutzargumenten offener zeigte. Andere Marktteilnehmer wie der offene Altstore sehen die Entwicklung offenbar positiver als Sweeney und Epic Games: Nur einen Tag nach Marktöffnung wurde das Angebot gestartet. Es läuft ab iOS 26.2.
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(bsc)